Vorsicht schwierige frage bzw unethische frage!

  • Was würde passieren wenn ein Mönch aus Tibet gezwungen wird, ein Menschen zu Töten sonst werden 10 Kinder erschossen, was tut er? Ich weiss die frage ist pervers, die frage wurde von einen Freund gestellt.

  • Solche Fragen würde der Buddha vermutlich als nicht wirklich zielführend für Deine eigene Befreiung von (unnötigem) Leiden betrachten.


    Aber dennoch:


    Entscheidend ist, dass der tibetische Mönch gegen seine Absicht(!) gezwungen würde, Unheilsames zu tun, somit würde die unheilsame Frucht der Tat (Vipaka) in jedem Fall auf denjenigen zurückfallen der ihn dazu gezwungen hatte. Unheilsame Taten fallen immer auf denjenigen zurück, der in unheilsamer Absicht(!) Dinge tut.

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

  • ich empfinde die Frage nicht als pervers. Generell ist auch ein "Mönch aus Tibet" genauso ein Mensch wie jeder anderer auch, nicht schlechter aber auch nicht besser als andere Menschen. Nach den Ordensregeln ist es jedem buddhistischen Mönch und/oder Nonne, sei es aus Tibet, Japan, Thailand, Deutschland usw. untersagt, einen anderen Menschen zu töten, auch nicht in Notwehr usw., bzw. die Handlung würde unweigerlich zu seinem Ausschluss aus der buddhistischen Ordensgemeinschaft (Mönche/Nonnen) und der Gemeinschaft der Laienanhänger führen.

    Zitat

    Hier kommen die Regeln über die vier (Vergehen), die (jegliches Erlösungsstreben) vereiteln, zur Rezitation.
    Welcher Mönch auch absichtlich ein Menschenwesen des Lebens beraubt oder einen gedungenen Mörder dafür aussucht oder den Tod verherrlicht oder (jemand) zum Sterben aufstachelt, (indem er sagt :) "Hallo, Mensch, was ist dir mit diesem sündhaften, üblen Leben (gedient); der Tod ist für dich besser als das Leben!" - wer so denkend, mit einem so gefassten Entschluss, auf verschiedene Arten (des Vorgehens) den Tod verherrlicht oder zum Sterben aufstachelt (*3), auch dessen (Erlösungsstreben) ist vereitelt; er ist ausgestoßen.
    (*3) Gemeint ist die Überredung zum Selbstmord.


    http://www.palikanon.com/vinay…/patimokkha.html#parajika


    Zitat

    3. Welche Nonne auch immer vorsätzlich ein menschliches Wesen des Lebens beraubt oder eine Waffe [tauglich zum Selbstmord] beschafft oder den Vorteil des Todes preist oder zum Freitod anstachelt [in dem sie auf diese Weise spricht]: "Was ist dieses üble und elende Leben für dich? Der Tod ist besser für dich als das Leben!" - wenn sie mit solchem Gedanken und Geist, mit solchem Gedanken und Motiv, auf vielfache Weise den Vorteil des Todes preist oder ihn zum Freitod anstachelt, auch die ist zu Fall gekommen und von der Gemeinschaft ausgeschlossen.


    http://www.palikanon.com/vinaya/nonnen/parajika.html


    Obwohl es diese strenge Regelung gibt, passiert es natürlich auch immer wieder, dass sich Mönche und Nonnen nicht hieran halten und im Laufe der Geschichte haben sich auch immer wieder buddhistische Mönche an Kampf- und Kriegshandlkungen beteiligt. Leider passiert es auch immer wieder, dass sie dann nicht aus der betreffenden Gemeinschaft ausgeschlossen werden, obwohl für die Regel keine Ausnahmen zugelassen werden.
    Entgegen der landläufigen Meinung würde ein Vergehen gegen diese 4 Regeln für Mönche bzw. 8 Regeln für Nonnen auch ein Ausschluss aus der Laiengemeinschaft bedeuten, da diese auch nach Erlösung strebt und ein Mönch (Nonne) der einen anderen Menschen tötet, hat weder die Gesetzmäßigkeiten des abhängigen Entstehens ( Paticcasamuppada), noch die Lehren von Nicht-Selbst (annatta), Vergänglichkeit (anicca) und Leidhaftigkeit (dukkha) verstanden.

  • Metta:

    Was würde passieren wenn ein Mönch aus Tibet gezwungen wird, ein Menschen zu Töten sonst werden 10 Kinder erschossen, was tut er? Ich weiss die frage ist pervers, die frage wurde von einen Freund gestellt.


    Als Mönch folge ich gewissen Regeln.
    Ich kann niemanden erschiessen.
    Und wenn 2000 Menschen vor mir getötet werden, wäre es auch nicht meine schuld.
    Ausserdem würde ich solchen Menschen nicht trauen.
    Du bringst einen um, dann werden die anderen und vermutlich Du umgebracht.
    Dann wäre alles umsonst, und man würde als Mörder sterben.


    Ich würde mich hinsetzen, Metta senden, und in meinen letzten Sekunden/Minuten in die jhanas gehen.


    Die Frage ist nicht pervers, samsara ist es.


    Ich wünsche uns Frieden !

  • Du stellst eine Frage in Bezug auf einen tibetischen Mönch.
    Warum nicht nach einem Zen- oder Theravada Mönch oder allgemein : buddhistischer Mönch?
    Gibt es einen Grund, warum es ausgerechnet ein tibetischer Mönch ist?
    Wie schon zuvor erwähnt, werden gerade in Tibet Mönche gezwungen Unheilsames zu tun.
    Und sie verbrennen sich selbst auf offener Strasse!


    Was denkst du, würde in solch einer SItuation ein christl. Geistlicher tun, ein Arzt, ein Feuerwehrmann, oder ein ganz "normaler" Mensch?
    Diese Gegenfrage könntest Du auch mal dem Fragesteller geben.
    :doubt:

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Man kann sich zum Beispiel auch darüber nachdenken, ob die Personen, die etwa versucht haben Hitler zu töten um eine Verlängerung des Krieges zu erreichen ethisch gehandelt haben.


    Zu jeder ethischen Vorstellung lassen sich recht schnell Dilemma Situationen konstruieren, die die Vorstellung zweifelhaft erscheinen lassen.


    In diesem Sinne sind die Silas



    https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Silas


    sinnvoll formliert. Eine Regel wird als verstandesmäßig akzeptiert und gleichzeitig als Übung angenommen.


    Deutlicher Gegensatz zu den Monos mit ihrem absolutem 'Du sollst nicht töten' - es sei denn ungehorsame Kinder, Schwule, Mitglieder von Nachbarstämmen, die zufällig gutes Weideland besitzen, Leute die deinen Glauben verlassen möchten etc. etc.

  • Dafür gibt es eine bekannte buddhistische Parabel. Buddha ist Kapitän und für 500 Mann Besatzung verantwortlich. Er bekommt Wind davon, dass einer vorhat, die anderen zu töten. Er überlegt bezüglich Karma, zieht seine Waffe und tötet den Mann.
    (Aus Dalai Lama: Wir erklären den Frieden)


    Wie der DL hinweist, lassen sich solche Argumentationen missbrauchen. Situationen müssen von Fall zu Fall entschieden werden. Sie sind immer komplex und für Zwickmühlen gibt es keine pauschalen Lösungen

    • Offizieller Beitrag
    Karnataka:

    Dafür gibt es eine bekannte buddhistische Parabel. Buddha ist Kapitän und für 500 Mann Besatzung verantwortlich. Er bekommt Wind davon, dass einer vorhat, die anderen zu töten. Er überlegt bezüglich Karma, zieht seine Waffe und tötet den Mann.
    (Aus Dalai Lama: Wir erklären den Frieden)


    Wie der DL hinweist, lassen sich solche Argumentationen missbrauchen. Situationen müssen von Fall zu Fall entschieden werden. Sie sind immer komplex und für Zwickmühlen gibt es keine pauschalen Lösungen


    Ja, das ist so ein Strang der buddhitischen Ethik, in dem man eher utilitaristisch danach geht, was weniger Leid verursacht.


    Weil man sich aber ja, immer auf seltsam konstruierte Spezialfälle rausreden kann (Wärst du für Hexenverbrennung, wenn dafür eine ganze Stadt gerettet wird), gibt es auch auch die diejenigen, denen es wichtig ist sich nach den buddhitischen Tugendregeln zu halten (https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCnf_Silas).


    Aber auch das kann man ja übertreiben und zu der Haltung kommen: Egal was ich tue, hauptsächlich mein Karma ist gut. Wo dann der Mönch die Frau eher ertrinken lässt, weil es eine Regeln gibt, dass er keine Frauen anfassen soll.

  • Karnataka:

    Dafür gibt es eine bekannte buddhistische Parabel. Buddha ist Kapitän und für 500 Mann Besatzung verantwortlich. Er bekommt Wind davon, dass einer vorhat, die anderen zu töten. Er überlegt bezüglich Karma, zieht seine Waffe und tötet den Mann.
    (Aus Dalai Lama: Wir erklären den Frieden)


    Wie der DL hinweist, lassen sich solche Argumentationen missbrauchen. Situationen müssen von Fall zu Fall entschieden werden. Sie sind immer komplex und für Zwickmühlen gibt es keine pauschalen Lösungen


    Buddhas Waffe ist die Einsicht in die Leerheit ..
    Im Buddhismuss auch Symbolisiert durch den Vajra.

  • Zitat

    Dafür gibt es eine bekannte buddhistische Parabel. Buddha ist Kapitän und für 500 Mann Besatzung verantwortlich. Er bekommt Wind davon, dass einer vorhat, die anderen zu töten. Er überlegt bezüglich Karma, zieht seine Waffe und tötet den Mann.
    (Aus Dalai Lama: Wir erklären den Frieden)


    Die Geschichte stammt aus dem Upayakausalya Sutra und wird leider fast immer, wie hier auch, völlig verzehrt und unvollständig wiedergegeben. Es ist auch die einzige Mahayana-Sutra innerhalb der buddhistischen Sutra (mehr als 1.000), in denen ein echter Bodhisattva einen anderen Menschen tötet. In allen anderen Sutra wird generell das Töten eines Menschen immer abgelehnt.
    In der Geschichte geht es um einen Schiffskapitän, der eine Seereise mit 500 Kaufleuten unternimmt. Unter diesen Kaufleuten befindet sich ein Räuber, der aus Profitgier die anderen 499 Kaufleute und den Kapitän, der die Stufe eines Bodhisattva erreicht hat, umbringen möchte. In einem Traum erscheinen nun dem Kapitän Himmlische Wesen (Deva) und berichten dem Boddhisattva-Kapitän von dem Vorhaben des Räubers. Nachdem der Kapitän wieder aus dem Schlaf erwacht, überlegt er sehr lange darüber, was er tun könne, um das Verbrechen zu verhindern. Wenn er den Kaufleuten über die Mordpläne berichten würde, so würden diese wahrscheinlich den Räuber selber töten wollen, wenn er aber nichts unternehmen würde, so würde der Räuber letztendlich die anderen Kaufleute töten und somit auch entsprechend viele unheilsame Eindrücke in seinem Geist hinterlassen und hierfür unzählige Existenzen in den Höllenbereichen erleben müssen. Schliesslich tötet der Bodhisattva-Kapitän selber den Räuber, damit die anderen Kaufleute nicht getötet werden und um den Räuber die unzähligen Höllenexistenzen zu ersparen. Diese muss aber der Bodhisattva-Kapitän stattdessen selber in den nächsten Existenzen erleben, denn auch ein Bodhisattva ist nicht von den Gesetzmäßigkeiten des abhängigen Entstehens befreit.


    Meist wird diese Geschichte dafür genutzt, um das Töten von anderen Menschen aus guter Motivation heraus zu legitimieren, was aber den eigentlichen Sinn der Geschichte völlig zuwiderläuft, denn in der Geschichte vollbringt ein echter, richtiger Bodhisattva die Tat, der auch entsprechende Fähigkeiten wie Weisheit und Mitgefühl besitzt und dem auch vorher noch Himmlische Wesen über die Pläne eines anderen Menschen berichten, was sicherlich bei den meisten Menschen nicht vorkommt, die sich bei ihren negativen Handlungen auf diese Geschichte als Alibi berufen. Ausserdem wird klar erklärt, dass selbst der Bodhisattva nicht vor den negativen Resultaten seiner Handlung verschont wird, sondern auch etliche Existenzen in den Höllenbereichen erleben muss, was sich die anderen Menschen auch nicht vorgestellt haben.


    http://www.exoticindiaart.com/…ayakausalya-sutra-IDC300/
    http://venyifa.blogspot.de/200…ionate-ships-captain.html

  • Abgesehen von der Frage, wie sich ein Buddhist zu verhalten hat:


    Gewalt ist abzulehnen, sie missachtet die Menschlichkeit und die Grundprinzipien der Demokratie, provoziert weitere Gewalt und birgt die Gefahr der Eskalation. Der Ausgang von Gewalthandlungen ist unvorhersehbar. Gewalt führt zur Abstumpfung. Die Stärke unserer Gesellschaft gründet darin, dass Konflikte nicht gewaltsam, sondern mit rechtlichen Mitteln ausgetragen werden.


    Ausnahmesituationen sind spezielle und sehr seltene Situationen, wo gerade das Unterlassen von kontrolliert eingesetzter Gewalt die Verursachung von noch mehr Leid befürchten ließe. Beispielsweise befürworten viele Menschen den Einsatz von Sicherheitstruppen der Vereinten Nationen, wenngleich Kampfhandlungen immer auch die Tötung Unschuldiger nach sich ziehen. Zum Schutz der eigenen Familie würden sie notfalls selbst zur Gewalt greifen. Sie entscheiden also, dass ihre prinzipielle Überzeugung für diesen speziellen Fall nicht gilt.

  • Karnataka:


    Gewalt ist abzulehnen, sie missachtet die Menschlichkeit und die Grundprinzipien der Demokratie, provoziert weitere Gewalt und birgt die Gefahr der Eskalation. Der Ausgang von Gewalthandlungen ist unvorhersehbar. Gewalt führt zur Abstumpfung. Die Stärke unserer Gesellschaft gründet darin, dass Konflikte nicht gewaltsam, sondern mit rechtlichen Mitteln ausgetragen werden.


    Ausnahmesituationen sind spezielle und sehr seltene Situationen, wo gerade das Unterlassen von kontrolliert eingesetzter Gewalt die Verursachung von noch mehr Leid befürchten ließe. Beispielsweise befürworten viele Menschen den Einsatz von Sicherheitstruppen der Vereinten Nationen, wenngleich Kampfhandlungen immer auch die Tötung Unschuldiger nach sich ziehen. Zum Schutz der eigenen Familie würden sie notfalls selbst zur Gewalt greifen. Sie entscheiden also, dass ihre prinzipielle Überzeugung für diesen speziellen Fall nicht gilt.


    Zustimmung.


    Soweit ich weiß gibt es etwa in allen Staaten mit buddhistischer Bevölkerungsmehrheit ein Militär und Polizei haben auch alle.

  • Ich hätte mal gern ein Problem. :|

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Festus:

    Ich hätte mal gern ein Problem. :|


    Probleme sind bei mir rar zZt... Aber Argumente hätte ich noch'n paar übrig :lol:


    https://m.youtube.com/watch?v=kQFKtI6gn9Y


    Mit deutschen Untertiteln:


    https://www.youtube.com/watch?v=7NmFocD62Pc

    " Die Vertreter der Substanz sind wie Kühe, die Vertreter der Leere noch schlimmer."


    - Saraha
    -
    " Beides vergaß ich, das Ich und das Nicht-Ich."


    - Huang-po

    Einmal editiert, zuletzt von Freeman reloaded ()

  • Metta:

    Was würde passieren wenn ein Mönch aus Tibet gezwungen wird, ein Menschen zu Töten sonst werden 10 Kinder erschossen, was tut er? Ich weiss die frage ist pervers, die frage wurde von einen Freund gestellt.


    Keine Ahnung was der Mönch täte, erst recht nicht als ein tibetischer Mönch. Ich beschäftige mich nämlich nur am Rande mit tibetischem Buddhismus.


    Ich selber würde nicht töten und es auch keinem anderen anraten es zu tun.
    Es ist nämlich so: man ist nur für seine eigenen Taten verantwortlich. Man sollte versuchen die 10 Kinder auf eine andere Weise zu retten.
    Wenn dies trotz Bemühungen nicht gelingt trägt der Mensch die Verantwortung für die Tat, der diese ausführt und nicht der, der diese nicht verhindert.

  • Ich weiß nicht, was ich tun würde. Alles leeres Geschwätz, solange keine Bedrohung besteht.
    Ich würde niemanden verurteilen, der aus großer Furcht möglicherweise "unbuddhistisch" handelt, ob nun in Tibet oder Schwäbisch Alb.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Monikadie4.:

    Ich weiß nicht, was ich tun würde. Alles leeres Geschwätz, solange keine Bedrohung besteht.
    Ich würde niemanden verurteilen, der aus großer Furcht möglicherweise "unbuddhistisch" handelt, ob nun in Tibet oder Schwäbisch Alb.
    _()_ Monika


    liebe friedvolle Grüße in die schwäbische Alp :D

  • Er würde wohl das kleinere Übel wählen. Im Endeffekt funktioniert das mit dem Leid ja generell so. Man versucht Leid zu vermeiden und allen Lebewesen dabei zu helfen.
    Würdest du einen Hund oder einen Menschen töten? Wahrscheinlich den Hund. Würdest du den Hund oder ein Insekt töten? Wahrscheinlich das Insekt. Wenn ich sehe, dass eine Fliege in meinem Glas mit Wasser schwimmt, nehme ich ein Stück Küchenrolle und versuche sie lebend aus der Situation rauszubekommen. Versteh nicht, warum die Frage so kompliziert ist ... :?

  • bakram:

    Zitat

    Es ist nämlich so: man ist nur für seine eigenen Taten verantwortlich.


    soweit ich weiß, ist es die art von absicht, bzw. die art des willens (unheilsam/heilsam) die den karmischen eindruck bestimmt.


    und:

    Zitat

    Sollte, ihr Mönche, die Behauptung zutreffen, daß der Mensch für jedwede Tat, die er verübt, die ihr jedes Mal genau entsprechende Wirkung erfährt, so ist in diesem Falle ein heiliger Wandel ausgeschlossen und keinerlei Möglichkeit besteht für völlige Leidensvernichtung.

    A.III.101


    haftet man den regeln an, ist das ego-mahn, bricht man sie (willentlich) ist das auch ego-mahn.


    es gibt wohl mitunter solche aussagen im tibetischen, wissen wir ja, deswegen auch die frage.
    es handelt sich dabei aber wohl um aussagen bzgl. eines buddha-bodhisattva, bei dem das unheilsame karma durch ein "übergewicht entgegenwirkender tendenzen aufgehoben" wird (ahosi-kamma), siehe mörder angulimāla.


    wenn da nun aber einer dächte, er gehörte dazu, wäre hopfen und malz verloren, denn solange in "einem geist" noch ego-anhaftung besteht, besteht auch noch gier, hass und unwissenheit, mit den entsprechenden folgen der taten.


    es ist aber nicht bekannt, dass tibetische mönche chinesische soldaten töten, um kinder oder andere wesen, oder sich selbst zu schützen, obwohl ihnen in ihrer verzweiflung durchaus danach zumute sein könnte. siehe auch larung gar.


    die frage finde ich denn auch, in ihrer art, lässlich. kein mensch weiß, ob "ein mönch" zu zwingen wäre und auch nicht, was ihm darob passierte. denn -vipaka hat einfach viel mit neigungsgebundenen tendenzen zu tun.


    ()

    3 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Morpho:

    fotost:

    Zitat

    Es ist nämlich so: man ist nur für seine eigenen Taten verantwortlich.


    Habe ich nicht geschrieben. Bitte korrigieren.


    Meine Handlungen (oder die den Handlungen zugrunde liegenden Absichten und Gedanken) haben Wirkungen.

  • fotost:
    Morpho:

    fotost:


    Habe ich nicht geschrieben. Bitte korrigieren.


    Meine Handlungen (oder die den Handlungen zugrunde liegenden Absichten und Gedanken) haben Wirkungen.


    sorry. :)

  • Morpho:

    soweit ich weiß, ist es die art von absicht, bzw. die art des willens (unheilsam/heilsam) die den karmischen eindruck bestimmt.


    Ich habe nicht von Karma gesprochen. Das hast Du in meine Worten hineiniterpretiert. Ich habe von Verantwortlichkeit gesprochen nicht von Rückwirkung auf den Täter.


    Verantwortlichkeit ist ein systemischer Begriff. Man ist für den Tod eines Menschen verantwortlich im Sinne von, man ist die Ursache seines Ablebens egal ob es Folgen für einen persönlich hat oder nicht. Es hat immer Folgen im System.


    Ob man deswegen an den Galgen, ins Fegefeuer oder als Wurm wiedergeboren wird ist abhängig vom individuellen Glauben. Ob man dabei ein schlechtes Gewissen hat ist abhängig von der Konditionierung die man von seiner sozialen Umgebung erhalten hat.


    Das alles ist irrelevant für das System. Hier gilt Ursache -> Wirkung. Das System (ich nenne es Dao) kennt weder Moral noch Wertung.

  • Also, Bakram, das ist nun wirklich alles recht merkwürdig.



    Nicht wertendes, non-dualistisches, ergo auch nicht-moralisches Denken mag ja Vorläufer der Verwirklichung "ethischer Ordnung durch Ruhe und Reinheit"(Dao) sein (ist es auch)...
    aber das Dao als Prinzip, oder System, wie du sagst, kannst du vom Dharma als Prinzip oder Gesetz gar nicht unterscheiden.


    PS: Meiner Meinung nach kann es kein 'absichtsloses' Töten geben. Warum weiß ich auch nicht.

  • Morpho:

    das Dao als Prinzip, oder System, wie du sagst, kannst du vom Dharma als Prinzip oder Gesetz gar nicht unterscheiden.


    Ist ja nur ne Metapher für "Das System". Man kann es auch Gott nennen um ne Brücke zu Theisten zu bauen.


    Was töten betrifft habe ich geschrieben ich würde nicht töten, unter keinen Umständen. Wobei, wenn ich damit mein Leben retten müsste, würde ich es in der konkreten Situation whs doch versuchen.