Im Kontext der Buddha-Lehre sind die Begriffe „Ursache und Wirkung etwas irreführend und somit erklärungsbedürftig.
Geht man nämlich von der logischen Betrachtung der Begriffe aus, dass da eine Ursache vorläge, käme man zwangsläufig auf den Schluss, dass diese Ursache auch eine entsprechende lineare Wirkung zur Folge haben müßte.
Dies ist allerdings im buddh. Kontext nicht so.
Die Ursachen (heilsam oder unheilsam), die als karmische Gestaltungen in der Vergangenheit angesammelt wurden, sind nicht der Auslöser oder gar die Bedingung für Wirkungen, die als Gefühle und keinesfalls als Handlungen in Erscheinung treten.
Im Wirkungsbereich (vipaka) des Bewusstseinsmomentes finden keine Handlungen statt, dort wird lediglich erlebt, erfahren und u.U. auch gelitten.
Wie ist nun der Weg von der Ursache zur Wirkung zu verstehen?
Die Bedingung (Auslöser), dass es durch die karmischen Gestaltungen (Ursache) zu einer Wirkung (Gefühl) kommt ist die, dass zunächst der Kontakt mit einem äußeren Objekt stattfindet. Als Folge von Kontakt wird das erschienene und bereits von einem Geistfaktor benannte Objekt von einem anderen Geistfaktor auf Kompatibilität mit den karmischen Gestaltungen (Speicher) überprüft. Aus den gefundenen Übereinstimmungen werden die das Objekt betreffenden mentalen Wertigkeiten (heilsam, unheilsam) in angenehme, unangenehme oder neutrale Gefühle umgeformt.
Das Objekt dient in dieser Phase lediglich als Pfadfinder, um die, das Objekt betreffenden mentalen Wertigkeiten zu finden.
Ich erinnere an Nagarjuna: Zuerst muss eine Wirkung vorliegen, bevor eine Ursache gefunden werden kann.