Warum nicht urteilen oder grübeln - Charakter und Freiheit.

  • Wir bewerten ständig und grübeln, warum bringt uns dass nicht weiter?


    Gibt es hier einen geschlossenen Kreis aus angelegtem Charakter, bewerten im Autopiloten nach Charakterreifespuren im Unbewussten, wo man bewertet aber nicht weiß warum und grübeln mit Wille, Verstand und Vernunft, wo man Gründe hat aber nicht weiß wieso, Absichten für das eine unter Ausschluss zum Beispiel einer mitfühlenden Handlung. Charakterbildung?


    Ist keinen Charakter zu haben eine Charakterschwäche?


    Buddha meinte ja, nur Mitgefühl, Mitfreude, liebende Güte und Gleichmut wären wert kultiviert zu werden.


    Würde man ohne urteilen und grübeln, frei von Charakter nicht in jeder gleichen Situation egal mit welchen Menschen wieder gleich handeln?
    Wäre man so noch oder nur so frei?

  • Genau, im Leben ist es sinnvoll das Leben zu bejahen und weniger den Tod. Um zu leben ist es notwendig etwas zu tun, deshalb ist das Kultivieren notwendig, wenn man nichts tut kommt der Tod völlig automatisch, ihn braucht man nicht kultivieren um ihn zu erhalten. Ich finde es ist ein gewisser Charakter zum Dasein wenn man für das Leben kämpft und sich dabei des Todes sicher sein kann. Deshalb ist Mitgefühl etwas lebendiges was den Tod verschiebt, es gehört kultiviert, das Pathologische dagegen wie gierige Zellen gehört nicht kultiviert sondern bekämpft durch liebende Güte. Es ist charaktervoll die lebensbejahenden Dinge zu kultivieren und dafür etwas zu tun, nichts tun heißt ohne Charakter, eine Schwäche und es kommt der Tod. Oder wie so oft, die Lebenden helfen den kranken und behinderten Menschen voller Güte und kultivieren so das Leben.

  • Epikur:

    So ist also der Tod, das schrecklichste der Übel, für uns ein Nichts: Solange wir da sind, ist er nicht da, und wenn er da ist, sind wir nicht mehr. Folglich betrifft er weder die Lebenden noch die Gestorbenen, denn wo jene sind, ist er nicht, und diese sind ja überhaupt nicht mehr da.
    Freilich, die große Masse meidet den Tod als das größte der Übel, sehnt ihn aber andererseits herbei als ein Ausruhen von den Mühsalen des Lebens. Der Weise dagegen lehnt weder das Leben ab, noch fürchtet er sich vor dem Nichtmehrleben, denn ihn widert das Leben nicht an, und er betrachtet das Nichtmehrleben nicht als ein Übel.

  • Wahrheit ist ein ontologischer Standpunkt. Ontologie ist aber eine Art Dinge zu betrachten. Umgekehrt ist Unwahrheit ein solipsistischer Standpunkt. Solipsismus ist aber eine Art mit Dingen umzugehen. So kann ein Ding in seiner Schönheit nur bestehen in reinem Gewahrsein bestehend aus Achtsamkeit also ohne grübeln und urteilen und Zufriedenheit also ohne Scham und Schuld im Hier und Jetzt ohne Herrschaft über, Kontrolle über und Besitz an ihm.


    Wie eine Lilie auf dem Felde.


    Deshalb sollten wir auch nicht ständig grübeln und urteilen. In unserer Schuldlosigkeit.


    Denn für die Ängstlichen ist das Gegenüber ein wildes Tier und für den Mächtigen eine Marionette.
    Irgendwo dazwischen halten wir uns ständig auf.


    Einatmend atmen wir mächtig und ausatmend atmen wir winselnd. Unter Wutbedingung.

  • gbg:


    Deshalb sollten wir auch nicht ständig grübeln und urteilen.


    Klingt ein wenig wie der katholische Pfarrer in seiner Sonntagspredigt.
    Dabei gibt es sicher Menschen die grübeln oder urteilen zum Überleben brauchen.
    Ich bin lieber Anwalt dieser Minderheit als ein treues Schaf der großen Herde.

  • sati-zen:
    gbg:


    Deshalb sollten wir auch nicht ständig grübeln und urteilen.


    Klingt ein wenig wie der katholische Pfarrer in seiner Sonntagspredigt.
    Dabei gibt es sicher Menschen die grübeln oder urteilen zum Überleben brauchen.
    Ich bin lieber Anwalt dieser Minderheit als ein treues Schaf der großen Herde.

    Da steht "nicht ständig" und passt damit zu "Dabei gibt es sicher Menschen die grübeln oder urteilen zum Überleben brauchen." Die natürlich dann auch keine Minderheit sind, nur weil die meisten garnicht wissen das sie nicht ständig grübeln.

  • Grübeln ist in der Psychologie ein Gedankenkreisen und schafft psychische Symptome, man sollte es wirklich denen überlassen die es für ihr Gehirn brauchen und alle Anderen besser lassen. Wer nicht weiß, dass er nicht ständig grübelt sollte dabei bleiben und macht es richtig. Grübeln ist ein destruktiver Umgang mit Gedanken und führt zu keinem Ziel, nur wer den Muskel Gehirn trainieren will kann das mit Grübeln und dem Kreisen von Gedanken tun wen er weiß wie er da wieder heraus kommt. 'Sollten wir' ist eine Formulierung die jede individuelle Kreativität erstickt.