Hallo,
gibt es Elemente, die in sämtlichen derzeit bekannterweise praktizierten Buddhistischen Richtungen/Traditionen/Schulen vorhanden sind?
Also, welches sind die Gemeinsamkeiten?
Freundliche Grüße
Hallo,
gibt es Elemente, die in sämtlichen derzeit bekannterweise praktizierten Buddhistischen Richtungen/Traditionen/Schulen vorhanden sind?
Also, welches sind die Gemeinsamkeiten?
Freundliche Grüße
Hallo Mirco,
hatten wir zwar schon in verschiedenen Zusammenhängen, aber ich finde eigentlich die Idee gut, hier mal richtig zu sammeln. Im alltäglichen Forengeplänkel geht oft der Blick auf die zentralen Gemeinsamkeiten verloren.
Ich starte mal einen Versuch..
Geht es lediglich um Elemente, die in sämtlichen derzeit praktizierten buddhistischen Richtungen/Traditionen/Schulen vorhanden sind oder darum, dass diese Elemente auch gleich verstanden werden?
kilaya:
Ich hatte die drei Daseinsmerkmale aufgeführt. Du nennst jetzt spezifisch eines davon.
Gibt es buddhistische Richtungen, die anicca und dukkha komplett ablehnen?
Oder sind es nur andere Betrachtungswinkel?
Hallo,
pamokkha:Geht es lediglich um Elemente, die in sämtlichen derzeit praktizierten buddhistischen Richtungen/Traditionen/Schulen vorhanden sind oder darum, dass diese Elemente auch gleich verstanden werden?
geht mir darum, ob sie im Alltag auch gleich umgesetzt werden.
Dabei ist die Obergrenze weniger wichtig, sondern mehr die 'Untergrenze'.
Gruß
fotost:kilaya:
Ich hatte die drei Daseinsmerkmale aufgeführt. Du nennst jetzt spezifisch eines davon.
Gibt es buddhistische Richtungen, die anicca und dukkha komplett ablehnen?
Oder sind es nur andere Betrachtungswinkel?
Sorry, ich hatte das einfach nur übersehen...
kilaya
Mirco:Alles anzeigenHallo,
pamokkha:Geht es lediglich um Elemente, die in sämtlichen derzeit praktizierten buddhistischen Richtungen/Traditionen/Schulen vorhanden sind oder darum, dass diese Elemente auch gleich verstanden werden?
geht mir darum, ob sie im Alltag auch gleich umgesetzt werden.
Dabei ist die Obergrenze weniger wichtig, sondern mehr die 'Untergrenze'.
Gruß
Okay, verstehe ich nicht.
Mirco:
Danke, das mit dem Zen-Kloster hätte ich erinnern müssen
Wir kommen hier vielleicht wieder in Interpretationsbereiche. Wo etwas Theravada Mönche Alkohol strikt ablehnen, trinken Laien in Thailand oder Vietnam gern mal ein Bier (wie ich auch) und betonen bei der 5ten Sila
ZitatIch nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Annahme berauschender Mittel, die zur Gewissenlosigkeit führen, an.
den Aspekt der Gewissenlosigkeit bzw. des Mißbrauchs.
Aber auch mich würde interessieren, wie Zen Anhänger die 5 Silas sehen.
Was die Silas angeht, gibt es im tantrischen Buddhismus etliche Ausnahmen bzw. abweichende Sichtweisen. Eigentlich relativiert sich durch das Bodhisattva-Versprechen das Einhalten starrer Regeln generell. Aber nicht vollständig und schon gar nicht wenn man gerade am Anfang steht.
Sherab Yönten:
Dachte nur es ist das gemeinsame höchste Ziel, z.B. so wie alle christlichen Richtungen Gott als das Höchste ansehen.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen Nirvana und Buddhaschaft. Im Dzogchen ist Nirvana=Erleuchtung und Samsara=Verwirrung. Als Ziel scheint mir das eine klare Gemeinsamkeit.
ZitatIm Mahayana-Buddhismus werden Bodhisattvas als nach höchster Erkenntnis strebende Wesen angesehen, die auf dem Wege der „Tugendvollkommenheit“ (Sanskrit paramita) die „Buddhaschaft“ anstreben bzw. in sich selbst realisieren, um sie zum Heil aller lebenden Wesen einzusetzen. Diese Ausgangsmotivation wird „Erleuchtungsgeist“ (bodhicitta) genannt. Praktizierende verschiedener Traditionen des Mahayana rezitieren Bodhisattva-Gelübde und bekunden damit ihren Willen, auch selbst diesen Weg zu gehen.
Kern der Bodhisattva-Philosophie ist der Gedanke, nicht nur selbst und allein für sich Erleuchtung zu erlangen und damit in das Nirwana einzugehen, sondern stattdessen zuvor allen anderen Wesenheiten zu helfen, sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen (Samsara) zu befreien.
zitiert aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bodhisattva
fotost:Aber auch mich würde interessieren, wie Zen Anhänger die 5 Silas sehen.
Die Silas / Kai sind eher nicht als Vorschriften zu verstehen, sondern als Koans.
Man nimmt ein "Gebot" (oder gleich alle zehn) mit in den Alltag, und entwickelt anhand von vielen hundert Situationen ein auf Erfahrung fußendes persönliches Verständnis davon, was "Rechtes Handeln" im Hinblick auf das betreffende "Gebot" ist.
Im fünften Kai geht es um Maßlosigkeit, nicht speziell um Alkohol.
Eine bestimmte Sache als unerwünscht zu definieren und als "generell zu vermeiden" zu deklarieren funktioniert in der Lebenswirklichkeit in der Regel nicht und kann zu Dogmatismus führen oder in sehr merkwürdig wirkenden Verhaltensweisen resultieren (z.B. beim Gehen mit einem Besen vor sich hinkehren, um keine Insekten zu töten, Frauen generell nicht die Hand geben oder ähnliches, oder keinen Alkohol trinken, aber Gamen bis zum Umfallen... ).
Edit: Aber das ist OT. Hier geht´s ja um die Gemeinsamkeiten. Also zurück zum Thema.
Sherab Yönten:Kern der Bodhisattva-Philosophie ist der Gedanke, nicht nur selbst und allein für sich Erleuchtung zu erlangen und damit in das Nirwana einzugehen, sondern stattdessen zuvor allen anderen Wesenheiten zu helfen, sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen (Samsara) zu befreien.
Das ist ja das Bodhisattva-Ideal und nicht Buddhaschaft. Es bleibt also: Nirvana=Buddhaschaft. Und letztendlich ist es auch das Ziel des Bodhisattva, Buddhaschaft und Nirvana zu erlangen - nur eben nicht alleine sondern mit allen Wesen gemeinsam.
kilaya:Sherab Yönten:Kern der Bodhisattva-Philosophie ist der Gedanke, nicht nur selbst und allein für sich Erleuchtung zu erlangen und damit in das Nirwana einzugehen, sondern stattdessen zuvor allen anderen Wesenheiten zu helfen, sich ebenfalls aus dem endlosen Kreislauf der Reinkarnationen (Samsara) zu befreien.
Das ist ja das Bodhisattva-Ideal und nicht Buddhaschaft. Es bleibt also: Nirvana=Buddhaschaft. Und letztendlich ist es auch das Ziel des Bodhisattva, Buddhaschaft und Nirvana zu erlangen - nur eben nicht alleine sondern mit allen Wesen gemeinsam.
Du zitierst nur die Hälfte des von mir eingestellten Zitates. Der Bodhisattva Begriff und der Ausdruck Buddhaschaft sind für mich eng miteinander verknüpft:
ZitatIm Mahayana-Buddhismus werden Bodhisattvas als nach höchster Erkenntnis strebende Wesen angesehen, die auf dem Wege der „Tugendvollkommenheit“ (Sanskrit paramita) die „Buddhaschaft“ anstreben bzw. in sich selbst realisieren, um sie zum Heil aller lebenden Wesen einzusetzen. Diese Ausgangsmotivation wird „Erleuchtungsgeist“ (bodhicitta) genannt. Praktizierende verschiedener Traditionen des Mahayana rezitieren Bodhisattva-Gelübde und bekunden damit ihren Willen, auch selbst diesen Weg zu gehen.
Ja, letztendlich hast Du natürlich recht. Trotzdem sehe ich in dieser Feinheit bereits einen (wesentlichen) Unterschied und keine Gemeinsamkeit.
Um den Thread nicht zu kapern: http://www.buddhaland.de/viewt…&t=15836&p=328715#p328715
Jojo:...
Im fünften Kai geht es um Maßlosigkeit, nicht speziell um Alkohol.
Halte ich auch für die einzig sinnvolle Betrachtungsweise. Sonst machen Gedanken zu 'moderneren' Süchten wenig einheitlichen Sinn.
Zum Thema Dogmatismus oder sehr merkwürdig wirkende Verhaltensweisen fällt mir ein, daß es bei mir ganz gut funktioniert, daß ich Töten als generell zu vermeiden deklariert habe
Ich denke es macht Sinn zu unterscheiden zwischen Regeln, die dem Schutz anderer dienen (Töten, Stehlen usw.) und Regeln, die dem Schutz des eigenen Geistes dienen und wo man selbst die Verantwortung übernehmen kann, wie und ob man sie befolgt und ob einem das wirklich schadet (Rausch). Leider macht der Gesetzgeber diese Unterscheidung meistens auch nicht, was zur Ahndung von "Verbrechen ohne Opfer" führt. Aber das nur nebenbei.