Sehe erst jetzt diesen Thread: Zensur im Tibetischen Zentrum, nachdem ich längere Zeit hier nicht reingeschaut habe. Anscheinend hat Christoph Spitz die Rechnung dafür erhalten, dass er sich das Nachdenken nicht von buddhistischen Vereinsmeiern verbieten lässt. Monikadie4 hat in besagtem Thread dankenswerter Weise eine Textstelle zur Thematik aus meinem Blog zitiert. Da keine Links in diesem Zitat enthalten sind, verlinke ich hier noch mal einen Text von Juni 2013 indem ich versuche Christoph Spitz' kritische Positionen gegenüber dem X-Buddhismus zusammen zufassen.
Ich stelle aber nochmals heraus was schon Monikaie4 zitiert hat:
ZitatChristof Spitz gehört zu den raren Ausnahmen im institutionellen deutschsprachigen Buddhismus, die zu einem (selbst)kritischen Denken in der Lage sind. Wenn es im so genanten X-Buddhismus zuhauf Denkverbote gibt, dann gehört Spitz gerade zu denen, mit denen man eine zutiefst naive, blinde und taube Inkulturation des Buddhismus im Westen doch diskutieren könnte.
Hier der Text: Christof Spitz sagt merkwürdige Sachen
In dem Interview Der Buddha steht für Freiheit mit Christof Spitz in Tibet und Buddhismus 4/2013, das anscheinend im Tibetischen Zentrum für Aufregung und Unmut gesorgt hat, äusserst sich Spitz eher noch verhaltener als in den Zitaten die ich in meinem Text versammelt habe. Es ist aber nicht verwunderlich, dass selbst sehr moderate kritische Äusserungen von Spitz bei gewissen Vereinsmeiern anscheinend für rote Köpfe sorgen. Wer diese Pfaffen kennt, weiss, dass bei ihnen Gesetzes- und Buchstabentreue mehr gilt als jeder gute Gedanke.
Die Entwicklung lässt hoffen. Sie ist zwar nur ein winziger Schritt weg von einem spießbürgerlichen Okkultbuddhismus, aber immerhin ist sie ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn Spitz mit einem neuen Projekt nun auf eine Ethik setzt, die versucht frei zu werden von sektiererischen religiösen Grabenkämpfen, dann muss man das (zunächst) begrüssen.
Wem der Begriff X-Buddhismus nicht geläufig ist, hier eine Definition:
ZitatX-Buddhismus zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er einen wichtigen – oder den wichtigsten – Aspekt einer asiatischen buddhistischen Philosophie ausser Acht lässt: das bedingte Entstehen – paticca-samuppada. Der X-Buddhismus redet zwar über dieses paticca-samuppada, zieht aber die eine überaus wichtige logische Konsequenz aus dieser Sichtwiese nicht: dass er selbst ein Produkt der Umstände ist.