Begehren und Abneigung?

Begehren und Abneigung gehen nicht von den Gegenständen aus.
Meine Frau mag Linsen, ich nicht.

gbg:

Liegen Begehren und Abneigung in uns selbst begründet d.h. können wir etwas dagegen tun

Ja.

Zitat

oder gehen Begehren und Abneigung von äußeren Gegenständen aus?

Ja.

Es ist eine Mischung aus beidem.

gbg:

Was können wir dagegen tun

Wir können uns unserer Wahrnehmung bewusst werden. Dann wird unsere Wahrnehmung Gegenstand der Wahrnehmung: "Ich nehme dies als anziehend wahr" oder "Ich nehme das als abstoßend wahr"; und diesen Sachverhalt genauer untersuchen. Der eigentliche Gegenstand gerät so etwas aus dem Fokus, und wenn wir dabei achtsam sind, kann unsere Geisteshaltung dabei sehr viel neutraler werden.

Zitat

und was macht Gegenstände so attraktiv oder abstoßend?

Schminke und Knoblauch.

holgerk:

Begehren und Abneigung gehen nicht von den Gegenständen aus.
Meine Frau mag Linsen, ich nicht.

"Will ich das...........will ich das nicht".
Zwischen das und will sind Punkte
Eine Leerstelle.
Oder meinetwegen Stille
Bei den Punkten bleiben und gut ists.

Genauso liegt auch Schönheit nicht im äußeren Objekt, sondern wird vom Bewusstsein bestimmt. Insofern entstammen Hässlichkeit und Schönheit dem eigenen Bewusstsein; es sind deine eigenen Schöpfungen.

(Lama Zopa Rínpotsché)

holger_k:

Begehren und Abneigung gehen nicht von den Gegenständen aus.
Meine Frau mag Linsen, ich nicht.

Ja, m.E. wird das, was wir mögen oder nicht mögen anerzogen. Wir "lieben" ja auch nicht gewöhnlicherweise gegrillte Affenschenkel.
Und ob wir heterosexuell oder homosexuell bevorzugen hängt ja auch von Faktoren ab, die wir offenbar nicht in der Hand haben.
Wer von klein auf mit Süßigkeiten abgespeist wird, um still zu sein, muss eventuell therapiert werden, um davon loszukommen.
Die Liste ist unendlich.

holger_k:

Genauso liegt auch Schönheit nicht im äußeren Objekt, sondern wird vom Bewusstsein bestimmt. Insofern entstammen Hässlichkeit und Schönheit dem eigenen Bewusstsein; es sind deine eigenen Schöpfungen.

(Lama Zopa Rínpotsché)

Dem kann ich nicht zustimmen, denn das Schönheitsempfinden ist auch eine Folge davon, wie ich als kleines Kind behandelt wurde, z.B. das Lächeln meiner Mutter, was mir mit auf den Weg gegeben wurde, ob da jemand war, der mich auf Schönheit aufmerksam machte, oder ob ich in der Natur, in Grönland oder im Dreck aufgewachsen bin.

holger_k:

Genauso liegt auch Schönheit nicht im äußeren Objekt, sondern wird vom Bewusstsein bestimmt. Insofern entstammen Hässlichkeit und Schönheit dem eigenen Bewusstsein; es sind deine eigenen Schöpfungen.

(Lama Zopa Rínpotsché)

Ich verweise auf meine Signatur

Monikadie4.:

Dem kann ich nicht zustimmen, denn das Schönheitsempfinden ist auch eine Folge davon, wie ich als kleines Kind behandelt wurde, z.B. das Lächeln meiner Mutter, was mir mit auf den Weg gegeben wurde, ob da jemand war, der mich auf Schönheit aufmerksam machte, oder ob ich in der Natur, in Grönland oder im Dreck aufgewachsen bin._()_

Alles Vorstellungen über Vorstellungen. Du als Frau und dann sowas.
Wo doch jeder weiß das die Werbung bestimmt was man schön findet.
Und wenn es bei dir noch nicht so ist, dann hast du einfach noch nicht genug Werbung gesehen.

accinca:

Monikadie4.:

Dem kann ich nicht zustimmen, denn das Schönheitsempfinden ist auch eine Folge davon, wie ich als kleines Kind behandelt wurde, z.B. das Lächeln meiner Mutter, was mir mit auf den Weg gegeben wurde, ob da jemand war, der mich auf Schönheit aufmerksam machte, oder ob ich in der Natur, in Grönland oder im Dreck aufgewachsen bin._()_

Alles Vorstellungen über Vorstellungen. Du als Frau und dann sowas.
Wo doch jeder weiß das die Werbung bestimmt was man schön findet.
Und wenn es bei dir noch nicht so ist, dann hast du einfach noch nicht genug Werbung gesehen.

Ich bezweifle, dass Du genug Erfahrungen hast, um darüber überhaupt schreiben zu können. Hast Du ein Kind großgezogen?
Werbung kann uns entsprechend unserer Neigungen beeinflussen, z.B. früher die Zigarettenwerbung das Gefühl "der großen weiten Welt" vorgaukeln, aber zuvor muss ich eine Neigung dazu entwickelt haben, deswegen wird noch nicht jeder zum Raucher.

Hallo gbg,

gbg:

Ist es nicht auch so, dass Trägheit in uns uns schlecht reagieren lässt und Anziehung uns positiv reagieren lässt.

Aber reicht das allein?

Einstein hat ja mit seinem Aufzugmodell bewiesen, dass Trägheit und Gravitation von ein und derselben Art sind.
(Unter diesen Einflüssen reagiert die Versuchsanordnung gleich)

Trägheit in der Abwendung und Sinnesgenuss in der Anziehung vielleicht?

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Begehren und Abneigung ebenfalls von derselben Art.
(Ich will) das. (Ich will) das (nicht). Übrig bleibt (das).

Trägheit ist ein inneres Hindernis, dass mit mehr Begeisterung fürs Meditationsobjekt überwunden werden kann.

Die Anziehung muss man sich ja nicht anziehen. Man kann sie auch beobachten.

Zitat

39. Abhängig vom Geist und Geistesobjekten entsteht Geistbewußtsein;
das Zusammentreffen der drei ist Kontakt;
durch den Kontakt bedingt ensteht das als angenehm, schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm Empfundene.

Wenn man von einer angenehmen Empfindung berührt wird,
falls man sich dann nicht daran ergötzt, es nicht willkommen heißt und nicht daran hängen bleibt,
dann liegt die Neigung zur Begierde nicht zugrunde.

Wenn man von einer schmerzhaften Empfindung berührt wird,
falls man dann nicht bekümmert ist, nicht trauert und klagt, nicht weint, sich nicht die Brust schlägt und nicht zerrüttet wird,
dann liegt die Neigung zur Abneigung nicht zugrunde.

Wenn man von einer weder-schmerzhaften-noch-angenehme Empfindung berührt wird,
falls man dann Ursprung, Verschwinden, Befriedigung, Gefahr und Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl der Wirklichkeit entsprechend versteht,
dann liegt die Neigung zur Unwissenheit nicht zugrunde.

Das man hier und jetzt dem Leidvollen ein Ende bereiten wird ist möglich
indem man die Neigung zur Begierde nach angenehmen Empfindungen überwindet,
indem man die Neigung zur Abneigung gegenüber schmerzhaftem Gefühl vernichtet,
indem man die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl beendet,
indem man Unwissenheit überwindet und wahres Wissen erweckt."

M148

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Gruss

Monikadie4.:

Werbung kann uns entsprechend unserer Neigungen beeinflussen, z.B. früher die Zigarettenwerbung das Gefühl "der großen weiten Welt" vorgaukeln, aber zuvor muss ich eine Neigung dazu entwickelt haben, deswegen wird noch nicht jeder zum Raucher._()_

Ich weiß nicht wie das bei Helmut Schmitt war.
Warum einer zum Raucher wird, kann viele Gründe haben.
Eine Neigung kann, muß aber nicht, schon vorher entwickelt worden sein.
Mit genügend Verblendung geht es auch ganz ohne Neigung nach rauchen.
Aber ich stimme dir zu, wenn schon eine Neigung vorhanden ist,
dann hat es die Werbung viel leichter mit dem animieren.

Und wo bleiben sinnvolle Antworten zum Thema?

Begehren ist eine milde Form Gier, Abneigung eine milde Art Hass.

Wie Empfindungen entstehen beschreibt paticca samuppada (die zwölfgliedrige Kette bedingten Entstehens)

Hallo gbg,

gbg:

Mirco:

Wenn man von einer weder-schmerzhaften-noch-angenehme Empfindung berührt wird,
falls man dann Ursprung, Verschwinden, Befriedigung, Gefahr und Entkommen in Bezug auf jenes Gefühl der Wirklichkeit entsprechend versteht,
dann liegt die Neigung zur Unwissenheit nicht zugrunde.

indem man die Neigung zur Unwissenheit in Bezug auf weder-schmerzhaftes-noch-angenehmes Gefühl beendet,
indem man Unwissenheit überwindet und wahres Wissen erweckt."

M148

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Hallo mirco kannst Du das Fettgedruckte bitte erklären. Ich verstehe nicht ganz.

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das bezieht sich auf's Bedingte Entstehen.

"Empfindung" ist ein unpersönlicher Vorgang.
Wenn man diesen Vorgang einer Empfindung sieht, erkennt, schaut und
ihn dadurch voll und ganz versteht versteht (Einsicht hat),
dann gibt es keine Unwissenheit mehr.

Gruß

Ich finde das ein interessantes Thema:

Viele Sache gehen nicht über den Verstand. Oder es wird schon ein Urteil gefällt, bevor der Impuls den Verstand erreicht.
Ich bekomme oft "eine Art depressive Gefühle" wenn ich nicht so gut drauf bin, und aufräumen sollte. (Die Berge stapeln sich, und ich empfinde das horrormässig, auch die Sichtweise ist verzerrt).
Es ist ein Automatismus, von welchem man sich nicht mit "reinem Verstand" wehren kann, auch (so finde ich) hilft hier "sitzen" nicht so viel. Wobei ich beobachtet habe, dass sitzen (oder eine kleine Pause) einen in einen andere Zustand bringen kann (wo man wieder abstand gewinnt).

Gleich verhält es sich auch mit dem "Anziehendem": warum finde ich manchmal eine Speise total anziehend, und ev. die gleiche Speise zu einem anderen Zeitpunkt ekelhaft.
Was macht es aus, dass man das Bedürfnis hat, jemand anzufassen u.s.w.?

Auf jeden Fall ist das alles ausserhalb unseres bewussten "Verstandes".
Ich wäre froh, wenn ich ein Mittel finden würde, um Widerstände und Blockaden besser aufzulösen.

Gruss
Patrick

gbg:

Liegen Begehren und Abneigung in uns selbst begründet d.h. können wir etwas dagegen tun oder gehen Begehren und Abneigung von äußeren Gegenständen aus?

Was können wir dagegen tun und was macht Gegenstände so attraktiv oder abstoßend?

Die Frage ist, warum man was dagegen tun sollte und wenn man Gründe gefunden hat, etwas dagegen zu tun, bis zu welchem Grade überhaupt etwas dagegen getan werden kann.

Wenn man sich z.B. den Buddha der Sutten-Erzählungen "ansieht", der ja vermeintlich all das Begehren und all die Abneigung überwunden hat, so stellt man fest, dass auch in den Erzählungen von ihm noch die Rede davon ist, dass er das eine bevorzugt und das andere ablehnt bzw vermeiden will.

Stero:

Wenn man sich z.B. den Buddha der Sutten-Erzählungen "ansieht", der ja vermeintlich all das Begehren und all die Abneigung überwunden hat, so stellt man fest, dass auch in den Erzählungen von ihm noch die Rede davon ist, dass er das eine bevorzugt und das andere ablehnt bzw vermeiden will.

Ganz genau z.B. beim Essen zwischen Essen und nicht Essen. Da lehnt
der Buddha das zu viele Essen eindeutig ab aber einmal Essen am Tag
bevorzugt er dann wieder und zu viel Schlafen und Dösen lehrt er ab.
Also Gier, Haß und Verblendung lehnt er auch ab und jede Menge anderer Dinge.
Den falschen unheilsamen achtfachen Weg lehnte er einfach fach ab und
dem rechten heilsamen Weg hat er eindeutig bevorzugt. Voller Abneigungen
und Bevorzugung war dieser Buddha das steht fest.

accinca:

Stero:

Wenn man sich z.B. den Buddha der Sutten-Erzählungen "ansieht", der ja vermeintlich all das Begehren und all die Abneigung überwunden hat, so stellt man fest, dass auch in den Erzählungen von ihm noch die Rede davon ist, dass er das eine bevorzugt und das andere ablehnt bzw vermeiden will.

Ganz genau z.B. beim Essen zwischen Essen und nicht Essen. Da lehnt
der Buddha das zu viele Essen eindeutig ab aber einmal Essen am Tag
bevorzugt er dann wieder und zu viel Schlafen und Dösen lehrt er ab.
Also Gier, Haß und Verblendung lehnt er auch ab und jede Menge anderer Dinge.
Den falschen unheilsamen achtfachen Weg lehnte er einfach fach ab und
dem rechten heilsamen Weg hat er eindeutig bevorzugt. Voller Abneigungen
und Bevorzugung war dieser Buddha das steht fest.

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Die Gesellschaft von Leuten lehnt er ab und bevorzugt Alleinsein, Rückenschmerzen hat er und lehnt sie ab und bevorzugt Entspannung.

Stero:

accinca:

Ganz genau z.B. beim Essen zwischen Essen und nicht Essen. Da lehnt
der Buddha das zu viele Essen eindeutig ab aber einmal Essen am Tag
bevorzugt er dann wieder und zu viel Schlafen und Dösen lehrt er ab.
Also Gier, Haß und Verblendung lehnt er auch ab und jede Menge anderer Dinge.
Den falschen unheilsamen achtfachen Weg lehnte er einfach fach ab und
dem rechten heilsamen Weg hat er eindeutig bevorzugt. Voller Abneigungen
und Bevorzugung war dieser Buddha das steht fest.

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Die Gesellschaft von Leuten lehnt er ab und bevorzugt Alleinsein,
Rückenschmerzen hat er und lehnt sie ab und bevorzugt Entspannung.

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Genau usw. usw.