Braucht es ein früheres Leben ?

  • Braucht es ein früheres Leben um das bewusste Leben im Embryo zu erklären.


    Der einzige womögliche kritische Punkt aus wissenschaftlichen Gesichtspunkten in der paticca-samupada ist
    das "herabsenkende" Bewusstsein in den Körper-Geist.


    Samen, Ei, Mutter/Vater, passender Zeitpunkt, das passt ja alles.


    Wenn die Bewusstseinsentstehung jedoch ohne diesen ghandaba möglich ist, dann fällt doch die ganze Lehre oder ?

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

  • okkamati


    [o + kamati fr.kram] lit.to enter,go down into,fall into.fig.to come on,to develop,to appear in (of a subjective state.
    It is strange that this important word has been so much misunderstood,for the English idiom is the same.We say “he went to sleep” ,without meaning that he went anywhere.So we may twist it round and say that “sleep overcame him",without meaning any struggle.The two phrases mean exactly the same ‹-› an internal change,or developement,culminating in .So in Pali niddā okkami sleep fell upon him,Vin.I,15; niddaṁ okkami he fell on sleep,asleep,DhA.I,9; PvA.47.At It.76 we hear that a dullness developed (dubbaṇṇiyaṁ okkami) on the body of a god,he lost his radiance.At D.II,12; M.III,119 a god,on his rebirth,entered his new mother’s womb (kucchiṁ okkami).At D II 63 occurs the question “if consciousness were not to develop in the womb?” (viññāṇaṁ na okkamissatha) S.V,283 “abiding in the sense of bliss” (sukha-saññaṁ okkamitvā).See also Pug.13 = 28 (niyāma okk°,“he enters on the Path” ).‹-› Caus.okkāmeti to make enter,to bring to S.IV,312 (saggaṁ).-- pp.okkanta.See also avakkamati.(Page 163)
    PTS Pali-English dictionary The Pali Text Society's Pali-English dictionary



    Mabuttar:

    Wenn die Bewusstseinsentstehung jedoch ohne diesen ghandaba möglich ist, dann fällt doch die ganze Lehre oder ?


    Wieso denn das? Würde dadurch dukkha verschwinden?

  • Mabuttar:

    Samen, Ei, Mutter/Vater, passender Zeitpunkt, das passt ja alles.


    Wenn die Bewusstseinsentstehung jedoch ohne diesen ghandaba möglich ist, dann fällt doch die ganze Lehre oder ?


    Ohne gandhabbo geht gar nix:


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, die Empfängnis eines Embryos im Schoß findet statt, wenn drei Dinge zusammenkommen. Wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, aber die Mutter nicht ihre fruchtbaren Tage hat, und 'gandhabbo' nicht anwesend ist - in diesem Fall gibt es keine Empfängnis. Wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, aber 'gandhabbo' nicht anwesend ist - auch in diesem Fall gibt es keine Empfängnis. Aber wenn die Vereinigung von Vater und Mutter stattfindet, und die Mutter ihre fruchtbaren Tage hat, und 'gandhabbo' anwesend ist - in diesem Fall findet eine Empfängnis durch das Zusammenkommen dieser drei Dinge statt.


    (Majjhima Nikāya 38: Die längere Lehrrede über die Vernichtung des Begehrens - Mahātaṇhāsaṅkhaya Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • accinca:
    bel:


    Wieso denn das? Würde dadurch dukkha verschwinden?


    Das Bewusstsein entsteht nach der Lehre nicht durch einen Ghandaba.
    Der Ghandaba ist aber auch das Bewußtsein, daß für die Geburt als Mensch erforderlich ist.


    Wenn es aber gar kein Bewußtsein oder Geburt geben würde, nicht als Mensch
    und auch sonst nicht, dann gäbe es kein Leiden und auch folglich keine Lehre.
    -

  • accinca:

    Der Ghandaba ist aber auch das Bewußtsein, daß für die Geburt als Mensch erforderlich ist.


    Nein, erstens ist "gandhaba" nur für Empfängnis "erforderlich", und zweites, "gandhaba" als "Bewußtsein" zu sehen, ist völlig frei phantasiert. Dafür gibt es weder im Kanon noch in anderen zeitgenössischen Quellen ieinen Beleg.
    Vielmehr sind die Gandhaba in den Veden die mythische Kinder und Hilfstruppen von Prajapati (dem Schöpfer) und als die Verwahrer und Darreicher des Lebenskraft (Āyu)-Trunkes "Soma", wie auch der Musik (wegen ihrer besonders hohen Informationsdichte) im alten Indien eine besondere Schöpfungskraft zugeordnet wurde.
    Āyu ist aber neben "Bewußtsein" und "Wärme" (s. M43) Bedingung von Leben.

  • "Früheres" würde bedeuten, dass da ein gestern ist. Das Jetzt dauert ewig, ein ewiger Moment, keine 2 oder 3 Momente wo das Jetzt drin sitzt :) Das geht aus der Meditation auch klar hervor. Wenn man sitzt, liegt, ohne Gedanken, dann kann man Zeit nicht mit früher oder später bezeichnen da das ein Gedanke wäre. Somit ist früher, heute, morgen gleichzusetzen mit jetzt.
    Daraus ergibt sich dann dass nicht-ich kontinuierlich neu geboren wird und damit ist die Frage geklärt 8)

  • accinca:

    Wenn es aber gar kein Bewußtsein oder Geburt geben würde, nicht als Mensch
    und auch sonst nicht, dann gäbe es kein Leiden und auch folglich keine Lehre.


    Das wurde ja auch nicht abgestritten, sondern nur, daß "Bewußtsein" iwie außen flottierend, nach innen eingebracht werden müße, damit Geburt stattfinden kann.

  • bel:
    accinca:

    Der Ghandaba ist aber auch das Bewußtsein, daß für die Geburt als Mensch erforderlich ist.


    Nein, erstens ist "gandhaba" nur für Empfängnis "erforderlich", und zweites, "gandhaba" als "Bewußtsein" zu sehen, ist völlig frei phantasiert.


    Wie in der Lehrrede steht, ist der Ghandaba nicht nur für die Emfängnis "erforderlich",
    sondern auch für den Erhalt über die Empfängnis hinaus für den weiteren Bestand, und
    zweitens habe ich nur von Ghandaba als Personifizierung gesprochen.

  • bel:

    Zitat

    daß "Bewußtsein" iwie außen flottierend, nach innen eingebracht werden müße, damit Geburt stattfinden kann.
    Ich guck mal weiter.


    das sind nur so vorstellungen, was aber bleibt ist: senkt sich herab, - fertig. warum sollte denn werden und vergehen nicht als ein erheben, herabsenken, verwehen, drüber - schweben ... wie auch immer, empfunden werden ?- vom be-wusstsein ? es ist schließlich "sinnlich".

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  • blue_aprico:

    bel:

    Zitat

    daß "Bewußtsein" iwie außen flottierend, nach innen eingebracht werden müße, damit Geburt stattfinden kann.
    Ich guck mal weiter.


    das sind nur so vorstellungen, was aber bleibt ist: senkt sich herab, - fertig. warum sollte denn werden und vergehen nicht als ein erheben, herabsenken, verwehen, wie auch immer, empfunden werden ?- vom be-wusstsein ?


    keine Ahnung, was du sagen willst.

  • accinca:
    bel:


    Nein, erstens ist "gandhaba" nur für Empfängnis "erforderlich", und zweites, "gandhaba" als "Bewußtsein" zu sehen, ist völlig frei phantasiert.


    Wie in der Lehrrede steht, ist der Ghandaba nicht nur für die Emfängnis "erforderlich",
    sondern auch für den Erhalt über die Empfängnis hinaus für den weiteren Bestand,


    Da steht: "Ihr Bhikkhus, die Empfängnis eines Embryos im Schoß findet statt, wenn drei Dinge zusammenkommen ..."


    accinca:

    und zweitens habe ich nur von Ghandaba als Personifizierung gesprochen.


    wovon?

  • bel:

    Zitat

    keine Ahnung, was du sagen willst.


    mach die fliege :) - willst du sagen ... hihi

  • bel:
    accinca:

    Wenn es aber gar kein Bewußtsein oder Geburt geben würde, nicht als Mensch
    und auch sonst nicht, dann gäbe es kein Leiden und auch folglich keine Lehre.


    Das wurde ja auch nicht abgestritten, sondern nur, daß "Bewußtsein" iwie außen flottierend, nach innen eingebracht werden müße, damit Geburt stattfinden kann.


    O, war das nicht genau das was der Buddha damit sagen wollte?
    Und ist nicht das ganze Leben mehr oder weniger "flottierend"?

  • accinca:
    bel:


    Das wurde ja auch nicht abgestritten, sondern nur, daß "Bewußtsein" iwie außen flottierend, nach innen eingebracht werden müße, damit Geburt stattfinden kann.


    O, war das nicht genau das was der Buddha damit sagen wollte?


    Nö.

    accinca:

    Und ist nicht das ganze Leben mehr oder weniger "flottierend"?


    aber nicht frei, sondern vielfach bedingt. Wie das Bedingungsgefüge aussieht, wird in paticcasamuppada hinreichend dargelegt.

  • bel:

    aber nicht frei, sondern vielfach bedingt.
    Wie das Bedingungsgefüge aussieht, wird in paticcasamuppada hinreichend dargelegt.


    Deswegen ja auch die " " .
    Sind wir doch alle nur in gewisser Hinsicht flottös. 8)

  • accinca:


    Deswegen ja auch die " " .
    Sind wir doch alle nur in gewisser Hinsicht flottös. 8)


    flüchtig ? ausweichend ? - flottös ? wegen kontakt mit unerwünschtem ? :)

  • bel:

    okkamati



    Mabuttar:

    Wenn die Bewusstseinsentstehung jedoch ohne diesen ghandaba möglich ist, dann fällt doch die ganze Lehre oder ?


    Wieso denn das? Würde dadurch dukkha verschwinden?


    Ja würde es. Wäre das Bewusstsein und dessen Entstehung bei der Zeugung / oder im Embryo vollständig erklärbar ohne ghandaba, also ohne ein Wesen oder Bewusstsein, welches von einem anderen Lebewesen oder gestorbenen kommt (außer halt Mutter und Vater), dann bedeutet das:


    Beim Tod erlischt das jeweilige Lebewesen und damit gibt es ob Erleuchtung oder Nicht-Erleuchtung keine Wiedergeburt dieses Wesens und somit erreicht jedes Lebewesen mit seinem Tod das Ende von Dukha, es verlöscht.
    Die buddhistische Praxis mit dem Ziel der Nie-Wiedergeburt wäre Zeitverschwendung.


    Daher bleibt als einziges Ziel: Dukha im Leben zu verringern. Denn sogar der ausgiebigste Hedonist und schlechteste Karmaerzeuger macht mit seinem Tod dem Kreislauf oder jedenfalls seiner Linie des Lebens ein Ende und damit ja Dukha nach der 3 Lebenstheorie des paticca-samupada.


    Daher: Spart euch das Asketenleben, das Leben hat seine Vorteile genauso wie der Tod. Es gibt nichts zu erreichen außer ein angenehmes glückliches Leben wobei eine gewisse Ethik einem selbst und anderen hilft.
    ( Einige Weisheiten aus dem früheren Taoismus machen daher für eine glückliche Lebenspraxis mehr Sinn als buddhistische Weisheiten welche von falschen Annahmen über Leben/Tod ausgehen)

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

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  • Mabuttar:

    Beim Tod erlischt das jeweilige Lebewesen und damit gibt es ob Erleuchtung oder Nicht-Erleuchtung keine Wiedergeburt dieses Wesens und somit erreicht jedes Lebewesen mit seinem Tod das Ende von Dukha, es verlöscht.


    Aha, und was ist mit dem Leiden anderer Wesen, zu dem du Anlaß bist?

  • blue_aprico:
    accinca:


    Deswegen ja auch die " " .
    Sind wir doch alle nur in gewisser Hinsicht flottös. 8)


    flüchtig ? ausweichend ? - flottös ? wegen kontakt mit unerwünschtem ? :)

    Nein, kommt doch von: flottieren:
    "(Medizin) in einer Flüssigkeit frei beweglich schwimmen
    (bildungssprachlich, Fachsprache) schwanken, schweben
    (Textilindustrie) (von Garnfäden im Gewebe) stellenweise frei liegen"
    -

  • Mabuttar:

    Beim Tod erlischt das jeweilige Lebewesen und damit gibt es ob Erleuchtung oder Nicht-Erleuchtung keine Wiedergeburt dieses Wesens und somit erreicht jedes Lebewesen mit seinem Tod das Ende von Dukha, es verlöscht. Die buddhistische Praxis mit dem Ziel der Nie-Wiedergeburt wäre Zeitverschwendung.


    Das hat der Buddha auch immer gesagt.
    Wenn es so wäre wie es ja die Vernichtungsgläubigen auch glauben,
    dann wäre jeder Tote auch für immer vom Leiden befreit. Dieser
    Vernichtungsglaube wird in den Texten immer wieder so formuliert:

    Zitat

    'Almosengeben, großer König, Verzichtleisten, Spenden - es ist alles eitel; es gibt keine Saat und Ernte guter und böser Werke; Diesseits und Jenseits sind leere Worte; Vater und Mutter und auch geistige Geburt sind hohle Namen ; die Welt hat keine Asketen und Priester, die vollkommen und vollendet sind, die sich den Sinn dieser und jener Welt begreiflich machen, anschaulich vorstellen und erklären können. Aus den vier Hauptstoffen hier ist der Mensch entstanden; wann er stirbt geht das Erdige in die Erde ein, in die Erde über, geht das Flüssige in das Wasser ein, in das Wasser über, geht das Feurige in das Feuer ein, in das Feuer über, geht das Luftige in die Luft ein, in die Luft über, in den Raum zerstreuen sich ,die Sinne. Mit der Bahre zu fünft schreiten die Leute mit dem Toten hinweg. Bis zur Verbrennung werden Sprüche gesungen. Dann bleichen die Knochen. Opfer werden entflammt, Geschenke ausgeteilt, als Almosen. Unsinn, Lüge, Gefasel bringen sie vor, die da behaupten, es gäbe etwas. Seien es Toren, seien es Weise: bei der Auflösung des Körpers zerfallen sie, gehn zugrunde, sind nicht mehr nach dem Tode

    Wäre es so, machte die Lehre natürlich keinen Sinn. Das Ziel gäbe es auch ohne Lehre.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • acincca:

    Zitat

    Nein, kommt doch von: flottieren:
    "(Medizin) in einer Flüssigkeit frei beweglich schwimmen
    (bildungssprachlich, Fachsprache) schwanken, schweben
    (Textilindustrie) (von Garnfäden im Gewebe) stellenweise frei liegen"


    -


    Erinnert mich an ne Qualle, leichte Beute, wenn nicht grad mit Nesseln bestückt, doch allemal flott vergänglich. Aber vielleicht stimmt das ja: da muss erst das Flottierende rein, damit es zur Geburt von Bewusstsein kommt, nicht alles Bewusstsein ist gleich von Übel.

    2 Mal editiert, zuletzt von Anonymous ()