Metta- + Achtsamkeitsmedi = Einheit oder 2 versch. Methoden

  • Hallo Schildkroete!


    Ich kannte die Metta-Meditation, so unter diesem Namen noch nicht - hatte mich aber direkt an Tonglen erinnert. Ich persoenlich meditiere nur unter der Beobachtung des Atems mit dem Ziel wirklich alle aufkommenden Gedanken und Signale des Körpers keine Beachtung mehr zu schenken. (selten schaffe ich es Raum und Zeit auch keine Beachtung mehr zu schenken und bin auf dem besten weg ins Nichts LOL - die Welt sitzt auf dem Kissen :)


    Hm also ich hatte in den letzten Jahren schon verschiedene Meditationsobjekte versucht, vissudih magga (im 1/4 vom Buch) ist zu dem Thema einerseits zu Empfehlen andererseits (wohl ohne Meister) auch ein Quell der Verwirrung. Wie man hier immer und immer wieder im Forum lesen kann ist gigantisch unterschätzt wieviel Verwirrung Definitionen und Wörter schaffen können und dies gilt dann nochmals ganz besonders für Fremdsprachen <3 - also so sehe ich dies persönlich halt.
    Das ist doch alles nur ein Vehikel. Tonglen, Meditation des liebenden Mitgefühls oder wie man es auch nennen mag - mach ich so wie du auch gesagt hattest wenn dann "zur Einstimmung auf die Meditation", auch in der Mediation auf den Atem: "Atmen wie ein Filter - beim Einatmen nimmst du das ganze Leid und die Verwirrung deiner Umgebung, deiner Strasse, deiner Stadt, deines Landes, deines Kontinents deiner Welt auf - verwandelst es - und atmest es gefiltert wieder aus" hatte ich dies schon öfters versucht - ich muss da aber oft Heulen und brauch wohl selber noch einen Filter :) (ps kurz vor den Tränen stoppen geht durch Focus auf einen einen Punkt zwischen Wangenknochen und dem Ansatz Nasenflügeln, hehe einfach mal probieren)


    habe ich grade gefunden leider nur auf englisch:
    Majjhima Nikaya (MN 118: part 1-1, 2014.7.19) Bhikkhu Bodhi - Mindfulness of Breathing
    https://www.youtube.com/watch?v=HS0BaNYSv8U


    ich wünsch euch einen echt schönen Tag:
    The Chant of Metta (Pali)
    https://www.youtube.com/watch?v=yl_ZEKJWgL0

  • @ schildkröte


    vielleicht sieht er es nicht so als eigenständige "übung"?
    auch könnte er nicht wenige anfragen bekommen
    die nach einem ausgeklügelten sowieso (anapanasativipassana) fragen
    ... schneller, weiter, höher, ... wenn du mich fragst.
    metta ist auch dana, hilfsbereitschaft, zuneigung, toleranz...
    die läuterung der gedanken, absicht...,


    der vers im kanon teilt nicht in "zwei hälften" ...."zwei übungen"


    itssead:

    Zitat

    hatte mich aber direkt an Tonglen erinnert.


    ich hatte mal die tonglenanleitung von yesche u. regel gefunden,
    die nehm ich auch weiterhin her.
    erst später mal eine nygma anleitung gehört,
    da war ich aber froh, das wär nix für mich.
    sonst habe ich auch gute erfahrung gemacht mit einer anleitung von theravada leuten
    ich geh nicht gegen die intuition, mitleid sollte nicht überborden,
    nicht "für sich stehen".
    mir scheint da zazen auch günstig zum auszubalancieren.






    gb

  • Hier noch mal die Sätze:



    Zitat

    Ferner sagte der Erhabene:


    «Mich selbst werde ich schützen, so sind die Grundlagen der Achtsamkeit zu üben. Den Anderen werde ich schützen, so sind die Grundlagen der Achtsamkeit zu üben. Sich selbst schützend, schützt man den Anderen; den Anderen schützend, schützt man sich selbst. Und wie, o Mönche, schützt man, indem man sich selber schützt, den Anderen? Durch regelmäßige Übung, durch Geistes-Entfaltung, durch ihre häufige Betätigung. Und wie, o Mönche, schützt man sich selber, indem man den anderen schützt? Durch Geduld, Gewaltlosigkeit, Güte und Mitleid


    Da ist also keine Trennung in Übungen.





    gb

  • Ich wechsel "intern" je nach "Zustand"- Metta ist ja auch "Gegenmittel", ebenso Atemachtsamkeit, Rezitation. Kontemplation (anussati ) usw.
    Ich seh das alles eh nicht als "Übung" im Sinne von Methode oder als Objekte.
    Schon das Wort "Gegenmittel" gefällt mir nicht.


    Zitat

    Man schafft (!) ja bei Metta ein liebendes Gefühl. Somit unterscheidet es sich doch von "reiner" Achtsamkeit...


    Ich würde sagen, man lässt es sich erweitern. Für Zennis ist das ja alles schon da - Mitgefühl, Freude und Weisheit, all diese Paramita- so wie der Mond hinter den Wolken oder die Sonne in der Nacht. Iwie so.




    Alles Gute
    Blue_

  • Schildkröte:

    ... Man schafft (!) ja bei Metta ein liebendes Gefühl. Somit unterscheidet es sich doch von "reiner" Achtsamkeit...


    ... und hat tendentiell zur Folge, im Dasein verhaftet zu bleiben:


    Zitat

    "Er verweilte, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen, erfüllt von Liebender Güte, durchdrang, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilte er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdrang, das von Liebender Güte erfüllt war, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen."


    ... Aber jene Art guter Praxis führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna, sondern nur zum Wiedererscheinen in der Brahma-Welt. Aber es gibt diese Art guter Praxis, die von mir jetzt eingeführt worden ist, die zu völliger Ernüchterung, zur Lossagung führt, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna. Und was ist jene gute Praxis? Es ist dieser Edle Achtfache Pfad; das heißt, Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit und Richtige Konzentration. Dies ist die gute Praxis, die von mir jetzt eingeführt worden ist, die zu völliger Ernüchterung, zur Lossagung führt, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zum Nibbāna."


    (Majjhima Nikāya 83: König Makhādeva - Makhādeva Sutta)


    Möglich ist dennoch vieles:


    Zitat

    "Wiederum verweilt da ein Bhikkhu, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Liebender Güte, ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Liebender Güte erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen. Er erwägt dies und versteht es so: 'Diese Herzensbefreiung durch Liebende Güte ist produziert und willentlich herbeigeführt. Aber was auch immer produziert und willentlich herbeigeführt ist, ist vergänglich, dem Aufhören unterworfen.' Auf dieser Grundlage stehend, erlangt er die Vernichtung der Triebe. Aber wenn er die Vernichtung der Triebe nicht erlangt, dann wird er aufgrund jener Begierde nach dem Dhamma, jenes Entzückens über das Dhamma, mit der Vernichtung der fünf niedrigeren Fesseln, einer, der dazu bestimmt ist, spontan (in den Reinen Bereichen) wiederzuerscheinen und dort Nibbāna zu erlangen, ohne je von jener Welt zurückzukehren."


    "Auch dies ist eine einzelne Sache, die vom Erhabenen, der weiß und sieht, der verwirklicht und vollständig erleuchtet ist, verkündet wurde, durch die, wenn ein Bhikkhu umsichtig, eifrig und entschlossen verweilt, sein unbefreiter Geist befreit wird, seine nicht vernichteten Triebe vernichtet werden, und er die höchste Sicherheit vor dem Gefesseltsein erlangt, die er vorher noch nicht erlangt hatte."


    (Majjhima Nikāya 52: Der Mann aus Aṭṭhakanāgara - Aṭṭhakanāgara Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Schildkröte:

    Was genau meinst du mit Gegenmittel? Falls die Achtsamkeit mal nachlässt?



    Schmerz, die Erinnerung an Schmerz. Buddha nahm die Fährte der Verinnerlichung des Mitleidens wegen auf, denn Dukkha hat für den Unwissenden das Unstillbare intus.

  • Ach so, das war eine allgemeine Frage. Ja, das ist so ein Dharma Begriff: Gegenmittel oder auch geschickte Mittel. Ich würde sagen, man findet sie auch situativ intuitiv raus, ein starres Rüstzeug bzgl. Hindernisse und Gegenmittel halte ich für ungünstig, da es Angespanntheit erzeugen kann, ein Anhangen obendrauf sozusagen. Es gibt aber lehrgemäß traditionell "Ratschläge":
    Im Falle von Zerstreutheit wäre das Sammlung (ja, auf "ein Objekt" )-zu Beispiel. Sinneslust: die Vorstellung der Vergänglichkeit des eigenen Daseins. Bei Stolz die Suche nach dem Selbst. Bei "Hass" das Entfalten von Wohlwollen (Metta). Sonstige Hemmnisse sind Müdigkeit, Zweifel, Gewissenunruhe... USW.
    Hemmnisse sind allerdings nur in "lichter" Achtsamkeit bemerkbar und ich würde sagen, dass Negierung, Abneigung das verdunkelnde
    Hemmniss ist, vom groben bis ins subtilste. Nun ist meine Erfahrung dass Aversion mit einer "intuitiven" Mischung aus Achtsamkeit und Metta-für mich als Zennie: Vergegenwärtigung ( sogenanntes "Hier und Jetzt" ) Zazen und Mettakontemplation am besten "aufzulösen" ist.
    Auch kann Anapanasati zu "objektfixiert" sein/werden ( überkonzentriert ), gerade in "konzeptlastiger" Tradition, das ist ein Merkmal von Trennung, WertUrteil, Wollen, Nicht Wollen. Hier haben wir wiederum Aversion(Begehren) drin, sehr subtil.
    Ich meine daher verstehen zu können, warum der erwähnte Lehrer den Schwerpunkt auf Metta ( liebevolle Güte ) "im Ganzen" setzt. Die wenigen Zeilen, die ich im Forum von ihm gelesen habe, haben mir "spontan" zugesagt, das ist selten bei Theravada Lehrern. Sein Werdegang scheint mir auf eine Abkehr von Konzept ( Rezept ;) ) mehr zu Intuition, Erfahrungsrückschluss, Flexibilität ( fluktuative Wachsamkeit ) hinzudeuten, "Schritt um Schritt um Schritt ". Ich find ihn "schlau"- Herzensweise wäre wohl ein günstigerer Ausdruck...?viel schlauer auch als mich selbstverständlich, er macht veröffentlicht kein Theater ums Dharma - wie es ausschaut. Bescheidenheit ist eine Zier,ja scheint mir manchmal beinahe auszusterben "in der Szene" (Ironie)



    Viele Grüße
    Blue_

  • Hallo Schildkröte,


    ich kann zum sog. Vipassana nichts sagen, da ich es nie geübt habe, es nur aus Beschreibungen kenne.


    Geübt habe ich in der Vergangenheit erst nach den Anweisungen des Ehrw. Nyanaponika mit Atem als Objekt. Dann stolperte ich über den Ehrw. Vimalaramsi, bei dem ich Symptome falsch geübter Meditation fand, die auf mich zutrafen (Kopfschmerzen, Verspannungen, Blackouts). Daraufhin ließ ich mich mal auf seine Anweisungen an. Die Symptome verschwanden und ich machte verhältnismässig schnelle Fortschritte. Das Objekt wechselte ich auf sein Anraten hin zu Metta. So könne ich alte Angewohnheiten leichter überwinden, meinte er. Das war vor fünf Jahren.


    Nach einer krankheitsbedingten (kammabedingten?) Pause in der Praxis bin ich nun (endlich) auch zur formellen Sitzmeditation zurückgekehrt. Wegen erheblicher Schwierigkeiten, das Gefühl von Metta aufkommen zu lassen, ist z.Zt. Vergebung mein Objekt. Vergebung ist kein Metta-Ersatz. Es ist Teil davon und soll dabei helfen, sehr festsitzende Hindernisse zu lösen und zu überwinden und führt letztlich zu Metta. Metta ist ebenfalls nur das erste Viertel der Brahmaviharas. Die anderen Teile sollen sich im Verlauf der Jhanas natürlich darin entwickeln/einstellen.


    Vielleicht könntest Du einmal genauer (oder sehr genau) beschreiben, wie Du bei der (formellen Sitzmeditation) vorgehst. Vielleicht kann ich / können wir dann besser auf Dein Anliegen eingehen.


    Freundliche(=Metta) Grüße

  • Ich verstehe Dich. Hast Du gut für mich geschrieben. Wenn Metta tatsächlich Worte beinhaltet die ich mir vordenke/sage (hab mich nie wirklich um Metta gekümmert) Dann stimme ich mit Dir überein das ich meinen Geist damit beeinflusse und gerade in der Meditation wirken diese Worte besonders effektiv. Ich habe dafür ein Mantra von dem ich nur die Buchstaben verstehe. Das benutze ich am Anfang um besser still zu werden. Dann kommt [quote/ Ich beobachte achtsam den Atem. Jedoch nicht in Form von Konzentration, sondern mit offenem Geist. Kommen ........quote]
    Gruß
    Helmut

  • Schildkröte:

    Entscheidend ist für mich der Unterschied: Metta sind für mich Suggestionen oder Visualisierungen. Sie sind wichtige Begleiter der Praxis oder auch einer Einsichtsmeditation. Aber sie unterscheiden sich für mich von Achtsamkeit, weil ich meinen Geist beeinflusse.


    Versteht ihr?


    Hallo Schildkroete,


    ja, glaub ich versteh Dich jetzt.


    Hier meine Gedanken dazu:


    Du hast Recht damit, dass sich Achtsamkeit auf den Atem etwas unterscheidet von Achtsamkeit auf Metta. Der Unterschied liegt nicht bei der Art der Achtsamkeit, sondern beim Objekt.
    Atem ist 'schon da', fliesst auch ohne zutun. Metta ist meistens noch nicht da. Wenn das Metta-Gefuehl (!, nicht Gedanke) aber erst einmal da ist, unterscheidet sich das Verweilen mit der Aufmerksamkeit dort nicht vom Verweilen beim Atem.
    Der visualisierende, vorstellerische oder, wie Du es nennst, suggestive Teil der Brahmavihara -beginnend mit Metta- findet nur ganz kurz ganz am Anfang statt, um die Bedingungen zu schaffen, damit das Gefühl entstehen kann. Zu erwaehnen ist, dass man es nicht aktiv erzeugt, sondern entstehen laesst. 'Steht' das Gefuehl, verweilt man dabei. Schwindet es, wiederholt man evtl. den suggestiven Teil, damit es wieder entstehen kann (wenn es sonst nicht anders entstehen kann).


    Ich erwaehnte Eingangs, der Atem sei 'schon da', wo hingegen der Boden fuer Metta erst 'gedanklich' vorbereitet werden muesse (Suggestion). Hier meine ich bei mir einen Wandel beobachten zu koennen. Naemlich, dass alles was ich 'tun' muss entspannen ist, und dann ist es 'schon da'. Entweder macht dies das lange Ueben, also die hauefige Wiederholung, oder (ungerichtetes) Metta ist einfach ein Grundelement eines entspannten Menschenwesens.


    Ich mach Schluß an dieser Stelle. Es ging mir hier nur um die Klaerung der Unterschiede Atem-Empfindung und Metta-Gefuehl.


    Zu der Weise, wie Du laut Deiner Beschreibung beobachtest, fallen mir auch noch wohlgemeinte Fragen ein. Aber, Eins nach dem Anderen.



    alles Gute,

  • Schildkröte:

    Ich beobachte achtsam den Atem. Jedoch nicht in Form von Konzenration, sondern mit offenem Geist. Kommen gefühle, nehme ich diese wahr, ohne an diesen zu haften oder diese abzulehnen. Kommen Gedanken, nehme ich diese wahr, ohne in Gedankenketten einzusteigen oder diese zu verteufeln. Ich schenke ihnen keine Beachtung und lasse sie ziehen...Ich identifiziere mich also nicht. Ich komme immer wieder zurück zum Atmen, nehme diesen aber im "Ganzen" wahr...


    Das ist nur eine grobe Erklärung. Im Detail wäre es zu lange. Entscheidend ist für mich der Unterschied: Metta sind für mich Suggestionen oder Visualisierungen. Sie sind wichtige Begleiter der Praxis oder auch einer Einsichtsmeditation. Aber sie unterscheiden sich für mich von Achtsamkeit, weil ich meinen Geist beeinflusse.


    Versteht ihr?


    Ja.



    Viele Grüße
    Elliot

    Viele Grüße

    Elliot

  • Mirco:

    Der visualisierende, vorstellerische oder, wie Du es nennst, suggestive Teil der Brahmavihara -beginnend mit Metta- findet nur ganz kurz ganz am Anfang statt, um die Bedingungen zu schaffen, damit das Gefühl entstehen kann. Zu erwaehnen ist, dass man es nicht aktiv erzeugt, sondern entstehen laesst. 'Steht' das Gefuehl, verweilt man dabei. Schwindet es, wiederholt man evtl. den suggestiven Teil, damit es wieder entstehen kann (wenn es sonst nicht anders entstehen kann).


    Metta kann natürlich ein Gefühl auslösen aber eigentlich ist Metta
    kein Gefühl sondern eine Gemüts- und Geistesverfassung.
    Das Gegenmittel gegen Haß bzw. umgekehrt. Ziel der Mettaübung
    ist es vor allem Haß, Wuß, Zorn usw. in der Psyche bzw. im Bewußtsein aufzuheben.

  • Mirco:

    Hallo LIJ, jetzt noch die Stellenlese zu den Brahmaviharas, bitte. Gruß


    Die kennst du doch.


    Ne,
    "Suggestion" - Transformation - hat seinen Platz, "bloße Vergegenwärtigung"- Läuterung - ebenso; ein "Fortgeschrittener" ist darüber hinaus in der Lage, eins-gesammmelt Achtsamkeit "umzuwenden" - Transzendenz. Kommt jeweils Metta zutage.
    Unnötig Unterschiede zu suchen - jeweils Vorgang von Entsagung. Elliot hat ne echt gute Auswahl getroffen.


    Vergebung hat da auch nen Schlüsselpart, ganz klar.


    Was der Mönch aufzeigt, wortlos, in diesem Video, da ist Demut, Intuition, zeigt: das nicht mein Geist. Ich beeinflusst hier gornix. Nicht Tun. Klasse. _()_

  • Hallo,


    welches Video?


    Gruß


  • Metta ist vor allem eine Gesinnung, der dann entsprechende Gefühle folgen können. Es geht aber nicht darum in angenehmen Gefühlen zu schwelgen, es betrifft im Satipatthana eher die Achtsamkeit auf Geist und Geistobjekte soweit ich das sehe.

  • mukti:

    Metta ist vor allem eine Gesinnung, der dann entsprechende Gefühle folgen können.
    Es geht aber nicht darum in angenehmen Gefühlen zu schwelgen,


    "Gefühle schwelgen" hört sich immer schon durch das Wort "schwelgen" negativ an.
    Ich sage jeder normale Mensch schwelgt irgendwie immer in Gefühlen oder versucht
    die Gefühle zu erlangen in denen er schwelgen möchte. Was immer das für Gefühle
    im Einzelfall auch sein mögen. Das können heilsam wie auch mit unheilsamen verbundene
    Gefühle sein. Warum sollte man also ausgerechnet nicht in den mit heilsamen verbundenen
    Gefühlen schwelgen wo meistens nur in den Gefühlen die durch sinnliche Befriedigung
    und Haß entstehen geschwelgt wird? Wir sehen schon, das sind alles unheilsame Vorstellungen.
    Erst einmal muß und soll ordentlich geschwelgt werden bis aller Groll geschwunden ist, dann
    kann man damit aufhören darin zu schwelgen nicht vorher.


  • Es ging darum was Metta bedeutet, das scheinst du ja nicht so ganz anders zu sehen:


    accinca:

    Metta kann natürlich ein Gefühl auslösen aber eigentlich ist Metta
    kein Gefühl sondern eine Gemüts- und Geistesverfassung.


    Jedenfalls ist damit eine grundsätzliche Haltung verbunden, Entscheidung und Vorsatz allen Wesen Glück zu wünschen. Hängt auch mit dem Gewissen zusammen. Nichts gegen positive Gefühle, aber bei mir spielt jedenfalls die Gesinnung eine große Rolle, die man auch im Anlassfall achtsam überprüfen kann - wünsche ich anderen Gutes oder Böses, ist es mir recht oder egal wenn jemand Schaden erleidet oder freue ich mich wenn es ihm gut geht? Bin ich neidisch oder wohlwollend, rachsüchtig oder vergebend, usw.

  • mukti:
    accinca:

    Metta kann natürlich ein Gefühl auslösen aber eigentlich ist Metta
    kein Gefühl sondern eine Gemüts- und Geistesverfassung.


    Jedenfalls ist damit eine grundsätzliche Haltung verbunden, Entscheidung und Vorsatz allen Wesen Glück zu wünschen. Hängt auch mit dem Gewissen zusammen. Nichts gegen positive Gefühle, aber bei mir spielt jedenfalls die Gesinnung eine große Rolle, die man auch im Anlassfall achtsam überprüfen kann - wünsche ich anderen Gutes oder Böses, ist es mir recht oder egal wenn jemand Schaden erleidet oder freue ich mich wenn es ihm gut geht? Bin ich neidisch oder wohlwollend, rachsüchtig oder vergebend, usw.


    Das du das schon so siehst war mir ja auch klar, nur wollte ich zusätzlich
    sagen, daß man keine Angst davor haben sollte in den Früchten des rechten
    Bemühens auch eine Zeitlang zu schwelgen, wohl wissend: "es gibt noch mehr zu tun".

  • Hallo accinca,


    accinca:

    Metta kann natürlich ein Gefühl auslösen aber eigentlich ist Metta
    kein Gefühl sondern eine Gemüts- und Geistesverfassung.


    was ist der Unterschied zwischen 'Gefühl' und 'Gemütsverfassung'?


    EDIT: "Mit Gemüt wird die durch die Gesamtheit(!) der Gefühls- und Willenserregungen erworbene Einheit und Bestimmtheit der Psyche bezeichnet" (Wiki)


    :)


    Freundliche(=Metta) Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Mirco ()

  • Werte Schildköte,


    Schildkröte:

    Für mich war Metta immer ein konkretes Meditationsobjekt, von dem nicht abgewichen wird.
    Bei Achtsamkeitsmeditation ist es zwar primär der Atem. Aber hier liegt ja eine größere Offenheit vor, da man keine Konzentration aufbringt oder gar Gedanken spinnt...
    bei Metta tut man dies ja unweigerlich ... und wenn es auch gar keine Formulierungen "möge ich..., möge er frei von..." oder Visualisierungen sind.
    Man schafft (!) ja bei Metta ein liebendes Gefühl. Somit unterscheidet es sich doch von "reiner" Achtsamkeit...


    so erlebe ich es nicht. Das entstehen von Gefühlen kann ich / kann man nicht kontrollieren. Das ist auch immer wieder Thema in der Gruppe meines Lehrers. Schüler werden darauf aufmerksam gemacht, nicht an dem Gefühl 'herumzuzerren', denn oft 'wollen' sie zu sehr, sondern es entstehen zu lassen. Mir fällt dazu eine Pflanze ein, die nicht deshalb wächst, weil man an ihr zieht.


    Der Unterschied zum Atem als Objekt besteht nur am Anfang. Sobald das Gefühl aber da ist, wird die vorbereitende Vorstellung (Gedanke, Bild) losgelassen. Dann ruht die Aufmerksamkeit beim Gefühl (zu Beginn meist Mitte der Brust, dort ensteht es), genau wie beim Atem. Da ist dann kein Unterschied mehr.


    So habe ich es bis jetzt bei zwei Lehrern (Mahayana & Theravada) kennen gelernt.



    Herzliche Grüße

  • bedeutet das du hälst metta-entfaltung für überflüssig - das seh ich ganz anders.
    und buddha auch.