Buddhisten verzichten heute weitestgehend auf Mission.
Buddhistische Zentren in Europa bieten Informationsveranstaltungen an oder laden Menschen aus der Nachbarschaft ein, die Zentren kennenzulernen, aber die Gefahr, daß Sonntag um 8:30 2 Mönche in roten Kutten klingeln und fragen, ob man schon mal über das Prinzip des Leidens nachgedacht hat besteht nicht. Ich habe auch noch nie einen buddhistischen Wanderprediger in einer Einkaufszone gesehen..
ZitatAlles anzeigenAls Māra fortgegangen war und das Große Wesen (der Bodhisatta) sah, daß er auf dem Weg der Kasteiung zu keinem Ergebnis kam, fragte er sich: 'Gibt es nicht einen anderen Weg zur Erleuchtung?' (Vgl. hierzu M.26.) Er nahm wieder kräftige Nahrung zu sich und nachdem er am Morgen des Vesak-Vollmonds den Milchreis der Sujātā gegessen hatte, setzte er sich in einem lieblichen Waldgelände nieder und verbrachte dort den Tag, die acht meditativen Erreichungszustände in sich erzeugend. Zur Abendzeit betrat er den Umkreis des Baumes der Erleuchtung und setzte sich in ununterbrochenem Kreuzsitz nieder mit dem Gelübde: 'Eher sollen Haut Sehnen und Knochen verdorren und im Körper Fleisch und Blut austrocknen, nicht aber werde ich diesen Kreuzsitz lösen, ohne die Buddhaschaft erreicht zu haben!'
Als Māra, der Böse, dies erkannt hatte, sagte er sich: 'Heute hat sich Siddhattha mit einem festen Gelöbnis niedergesetzt. Heute noch muß ich ihn daher an der Erfüllung seines Gelübdes hindern!' Und er ließ ein Heer entstehen, das sich erstreckte vom Bereich des Bodhi-Baumes bis zu den Grenzgebirgen der Welt. Er selbst bestieg seinen Königs-Elefanten, schuf sich tausend Arme, mit denen er die verschiedenartigsten Waffen ergriff. Dann ließ er mannigfache Arten von Regen erstehen: einen Regen von Steinen, von glühenden Kohlen, Schwertern usw. Doch all diese Regengüsse, wenn sie den Hohen Menschen erreichten, fielen in Blüten verwandelt unschädlich nieder. Da schlug Māra seinen Elefanten mit dem gewaltigen Treibstock an die Schläfen, trieb ihn in die Nähe des Großen Wesens und rief: 'Erhebe dich, Siddhattha, vom Kreuzsitz!' Der Hohe Mensch aber sagte: 'Nicht werde ich aufstehen, o Māra!' Und ringsum auf die Streitmacht Māras blickend, sprach er den nun folgenden Vers:
442
Von allen Seiten seh' die Streitmacht ich gerüstet.
Es nahet Māra und sein Heergefolg.
Zum Kampfe will ich ihm entgegengehen,
damit er nicht verdränge mich von meiner Stätte.
443
Dein mächtig Heer, das unbesiegt von dieser Welt mit ihren Göttern,
Mit Weisheitskraft werd' ich's zerschmettern,
wie ungebrannten Krug mit einem Stein.
444
Nachdem gefügig mir das Denken, gefestigt gut die Achtsamkeit,
Will wandern ich von Land zu Land und auferziehen viele Jünger mir.
445
Die werden unermüdlich und entschlossen Ausübende der Satzung sein.
Sie werden gehen, gegen deinen Willen, dorthin wo alles Leiden endet!" [6]
http://www.palikanon.com/khuddaka/sn/sn_iii02-3_454.html
SUTTA-NIPĀTA, III:2. Der Kampf (Padhāna-Sutta)
Ist der Text 444 (Hervorhebung von mir) nicht genau die Aufforderung zum Gegenteil? Wenn Buddha selbst viele Jünger (und Jüngerinnen ) wollte, weshalb sollten wir dies heute ablehnen?
Ich habe bisher die Ablehnung einer buddhistischen Mission aus der Geschichte heraus zu erklären versucht. Aber was spricht eigentlich wirklich gegen eine aktive Verbreitung einer guten Lehre?