Juchu !Zen!-Leerheit! - Ich bin so frei !




  • Manche nehmen nur eine halb/philosophische "Sichtweise" ein, die dann urteilsfrei, nicht wertend und anhaftungsfrei genannt wird. Das genügt nicht.


    Wer sich dem Empfinden von ( Wahrnehmen ) von Schmerz, Vergänglichkeit, der grundlegenden stetigen Unerfülltheit, Furcht verschließt ( und wer will das nicht ? )- bzw. der ohnmächtigen Reaktion darauf - dem Kreisen um "sich selbst" und "dem anderen" ( in Aversion und Begehrlichkeit), bleibt dabei.


    Das hilft schon, meist aber ( erst mal ) nur bis eine ( ernsthaft ) besorgniserregende Situation eintritt. Eine Beleidigung ist noch gar keine ernsthafte Situation. Wohl aber Angriff, Krankheit, der Tod eines Angehörigen usw.- aber auch Wut(anfälle), Sucht, existenzielle Angst und dergleichen...


    Wenn Chris nicht gemeldet hat, ist er weiser ( wacher ) als der Melder, da er "das Ego"- unter "Vorbehalt" von dessen Abhängigkeit- nicht mehr so ernst ( gewichtig ) nehmen dürfte, sich aber dennoch nicht für übungsledig hält. Das ist wesentlich. Genau dieser "Vorbehalt". Ich bin nicht erlöst, ich habe zu arbeiten ( Bemühung )


    Nicht-Bewerten ( der Phänomene ) entstammt ja dem Meditationsmodus bzw. der (Praxis)Anweisung auf Basis der Lehransicht und man kann, sollte aber nicht glauben, diese Haltung wäre nicht zu vertiefen ( zu erweitern ) und (man) hätte das "Gelbe vom Ei" schon gefunden. Diese Sichtweise ist "lediglich" Basis der geistigen Haltung; selbstverständlich ist Achtsamkeit & Konzentration zu schulen.


    Da bemerkt man, dass der Prozess des Greifens und Anhagens sich ( selbstverständlich ) fortsetzt, während man sich mit der Sichtweise begnügt. Und ansonsten auf dem Marktplatz rumturnt und sich voll frei vor kommt.


    Da kommt immer mal wieder einer ins Forum geschneit - und auch sonst hat man seine liebe Mühe mit diesen ( mehr oder weniger klugen ) Schmetterlingen; sie wollen ja oft nicht mehr HÖREN ( auf den Dharma ). Nein, sie wissen ja jetzt bescheid.


    Ne sie wollen einem stattdessen, wenn sie jetzt ganz die Intellektuellen sind, von ( ihrem )"Verweilen in Leerheit" predigen oder, wenn sie eher die emotionalen sind, von der "Freiheit des Zen".


    Und alle die sich nicht allein mit "der ( doch noch recht oberflächlichen ) Sichtweise" begnügen, sind dumm, gerne auch "verblendete Konzept-Buddhisten". Und manche wollen einen dann retten. Dafür bin ich auch sehr dankbar. Es wäre mir aber lieber, sie würden merken, dass wir beide im Sumpf stecken und aufhören Hans Guck in die Luft zu spielen.



    _()_ Grüße


  • eben ..
    wenn ich ständig hingeh und mir vor Augen halte, dass da (angeblich) Leiden ist, dann ist das nicht gut.
    Ich habe in diesem Leben eine oder auch mehr Chancen, mich zu entwickeln. Ein vollwertiger Mensch zu sein.
    Ausserdem: Jeder Mensch kann nur für sich selber sprechen. Von sich selber. Klar, bei grosser Empathie kann auch die momentane Laune eines Anderen eingeschätzt werden, dennoch weiss jeder Mensch nur für sich ganz allein um sein eigenes inneres Befinden, solange er/sie da nicht mit hausieren geht. Allerdings wären es dann auch nur klinkenputzende Worte, deren Wort-Inhalt vllt. nicht ganz den Tatsachen entspricht.


    Ich bin (nicht) frei vom täglichen Dasein. Das Dasein hat mich oft genug im Griff.
    Ich habe eine Ahnung davon, wie es sein kann, FREI zu sein. Dazu gehört jedoch meiner Meinung nach auch eine gehörige Portion von Abstand zu den Mitmenschen, denn um frei zu werden, bedarf es schon der Kontemplation in Zurückgezogenheit von den Menschen, denn die sind es doch häufig, die das Gedanken und Gefühlsgebilde in Bewegung versetzten.
    Oft ist es eine schöne Bewegung, die ich erlebe im Miteinander.
    Wäre ich gänzlich frei und ebenso voller Gelassenheit und innerer Freude, dann wäre jedwede, jede Begegnung mit Mitmenschen eine voller Neuheit und deshalb ohne Involviertsein aufgrund von Gedanken -und Gefühlswelten.
    Gelassenheit und Freude als Fundament von FREI-Sein.
    Mir mangelt es dann allerdings zu sehr an wirklichem menschlichen Miteinander, denn auf dem Level würd ich eher danebenstehen und voller Freude und Gelassenheit bei mir sein und nur bei mir, allerdings bei gleichzeitiger positiver/heilsamer ausstrahlung nach Aussen hin.
    Auch nicht schlecht :)
    .
    .

    Suche nicht nach der Wahrheit; höre nur auf, an Meinungen festzuhalten.


    Meister Seng Ts'an

    Einmal editiert, zuletzt von Jon ()

  • blue_aprico:


    Manche nehmen nur eine halb/philosophische "Sichtweise" ein, die dann urteilsfrei, nicht wertend und anhaftungsfrei genannt wird. Das genügt nicht.


    Begehren ist überaus stark, und weil es mit Verblendung verbunden ist, ist es die Wurzel der Existenz, die Ursache des Daseins, des "Ich und mein". Wäre es nicht in dem Versuch, sich mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten, so erfolgreich, würde es die Welt nicht geben.
    Selten erkennt jemand, dass er in der Falle sitzt, und nur wenige von denen die das erkennen, versuchen herauszukommen, und davon schaffen es nur ganz wenige Befreiung zu erlangen.
    Ein spezieller Trick, dem manche erliegen, ist das sogenannte Genießen ohne Anhaften. So wie ein Fisch der an einem Köder knabbert, aber nicht in den Haken beißt. Sie wissen aber nicht, dass der Köder vergiftet ist. Um das Genießen nicht aufgeben zu müssen, finden sie allerhand logische Begründungen, die sie auch gerne mit aus dem Zusammenhang genommenen Aussagen der Weisen belegen. So entwicklen sie eine Weltanschauung, die nach allen Seiten hin unangreifbar sein soll, und fühlen sich als hätten sie die Wahrheit gefunden, die sie dann lautstark propagieren. Und weil diese Welt von der Verblendung lebt, finden sie viele Befürworter, es bilden sich sogar Sekten und Bewegungen, mit erleuchteten Meistergenießern, wo man sich der sexuellen und sonstiger Freiheit in ausgelassener Unwissenheit erfreuen und auf die ärmlichen Entsagungswilligen ironisch herabblicken kann.
    Wer an Sinnesgenuss nicht anhaftet, der kann ihn ja auch gleich lassen. Da ist kein unfreier Wille und keine Fügung des Schicksals, und niemand, der unseren Genuss wirklich benötigt, es ist nur das Begehren, von dem wir die Gefahr nicht sehen und nicht das Entkommen daraus. (MN.13). Aber wenn man einmal in der Falle falscher Anschauung sitzt, kommt man nicht so schnell wieder raus. Schon gar nicht lässt man sich was von Leuten sagen, die der Sinnesbefriedigung skeptisch gegenüberstehen. Man hat ja seine wasserdichte Lehre, und wer denkt es wäre eine falsche Lehre, der kann sich ja fernhalten. Richtig, mehr lässt sich da auch nicht machen.


  • Als ich die Überschrift des Themas gelesen hatte, dachte ich schon Blaue Aprikose hat es jetzt und möchte die Freude mit uns teilen.
    Och...mönsch...


    :?

  • Karma Pema:

    Als ich die Überschrift des Themas gelesen hatte, dachte ich schon Blaue Aprikose hat es jetzt und möchte die Freude mit uns teilen.
    Och...mönsch...


    :?


    Wie egoistisch wäre das denn ?!



    Grüße
    Blue_

  • Karma Pema:

    keine Ahnung


    Wie könnte man denn diese ( unbedingte ) Freude oder auch Gelassenheit teilen wollen ? Wäre der Versuch denn nicht schon bar von Mitgefühl ? Hieße das nicht: oh ich bin frei ! - im Gegenzug: aber du nicht! ( was nicht korrekt wäre, sondern eine Unwahrheit ) Könnte das nicht entmutigend ( &hemmend) wirken ? ! Zum Wohle aller Wesen - häng es nicht an die große Glocke, denn es ist doch gar nicht "mein" oder "dein" "Verdienst. "Leere Weite, kein Verdienst", sagte Bodhidharma. Den mag ich halt * schulterzuck*


    Grüße
    Blue_

  • wenn du das so empfindest, ist das so
    du musst dich selber fragen und dein Inneres heilsam lenken, dann kannst du es verändern. Dein Geist macht dir nur ein Angebot.
    Ungeschliffen gelegentlich, nahezu eine Frage, die du beantworten kannst. Was ist deine ehrliche Motivation ? Oder wohin möchtest du sie bringen ?



    Gute Wünsche,
    Karma Pema

  • Einmal sagte ein Mönch zur Runde ( den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr ): " Ich komm soweit mit allem klar, nur, nach wie vor, mit Dummheit nicht" Ich glaube nicht, dass er einen Mangel an Intelligenz meinte. Eine Dharma-Blindes Umfeld kann ( auf Dauer ) tierisch annerven. In letzter Zeit reagiere ich manchmal impulsiv. Vor ein paar Tagen kamen zwei Leute ins Zentrum gestürzt, laber hier, laber da. Warum packen sie nicht an -sind sie nicht blind ? Dann kam eine aufgelöst ( ihr tun ihre "Freunde, die noch an der Sekte hängen sooo leid" ) Mein Kumpel und ich konnten sie noch vorm Mönch "abfangen". Es ist einfach anstrengend *schulterzuck* Mittlerweile dünkt mir aber, so ein Schutzinstinkt ist denn doch ein bisschen ver-rückt. ;)


    Weißt du, so ne echte Verwirklichung ist eher kühl, nein, nicht kühl, weder-noch, eher wie der "Rauch eines schmalen Räucherstäbchens", unaufdringlich, nicht exotisch oder exklusiv, aber sie ist ( auch ) nicht dämlich. Das ist wichtig. Nicht dämlich: nicht verworren, nicht stolz, nicht emotionalisierbar, nicht wankelmütig - Die "Großen" lehren vor allem nur solche Strolche die "eindrücklich" drum bitten. Glaubst du ein Zennie würde so was wie "Zen" ! "Leerheit" ! "Ich bin frei" rufen ? - wenn er "es hätte" ? Aber nein, er putzt nur die Flusen von den Blusen. Und wäscht Wäsche. Sein Schweigen wäre aber beredt. Man könnte also nicht von "Nicht-Teilen" sprechen. Aber wenn da einer Krä ! wie der goldene Phönix im Walde tanzt, weiß ich, dass er nicht weiß. Also: ich weiß es ( auch ) nicht, aber ich erkenne es. Danke trotzdem für deine (potentielle ) Mitfreude.


    Motivation ? !
    Keine Ahnung. ;) ( Was wäre denn die unseeligste Variante davon ?- damit ich das ausschließen kann... )




    Grüße
    Blue_