Buddhistische Genesis

  • Hallo an euch alle, die sich für die Lehre Gotamo Buddhos interessieren oder schon vorangeschritten sind.
    Des öfteren habe ich die Theorie des Ich und des Selbst mit anderen im chat erörtert. Fast allen war die buddhistische Genesis unbekannt. Diese Entstehung des Menschen beeinflußte die
    Lehre G. Buddhos, dass es nicht nur eine irdische Existenz gibt sondern auch eine Jenseitige Existenz. Um das zu beweisen, füge ich jetzt einen Auszug aus dem Dighanikayo hinzu.
    " Es kommt wohl Vasetthervor, wie da hin und wieder, im Velaufe langer Wandlungen, diese Welt zusmmenballt. Wann die Welt sich zusammenballt, ballen sich die Wesen zumeist als Leuchtende zusammen. Die sind dann geistförmigk, genießen Wonne, keisen selbsterleukchtend im Raume, besteehn in Schönheit , lange Wandlungen dauern sie durch.Es kommt wohl,
    Vasetther, zu einer Zeit vor, wo sich da hin und wieder, im Verlaufe langer Wandlungen, diese Welt auseinanderballt. Wenn die Welt sich auseinenderballt, gelangen die Wesen zumeist, dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, hienieden zu Dasein. Sie sind noch geistformig, genießen Wonne, kreisen selbsterleutend im Raume, bestehn in Schöneit,lange Wandlungen dauern sie durch.
    Einzig Wasser geworden ist es, Vasetther, zu jender Zeit, tiefdunkel, tiefdunle Finsternis; es gibt keinen Mond und keine Sonne, es gibt keine Sterne und Planeten, es gibt weder Nacht noch
    Tag., es gibt keine Monate und Wochen, es gibt keine Wenden und Jahre, es gibt weder Weib noch Mann: Die Wesen sind nur eben als Wesen aufzuweisen. Da hat denn, Vasetther, von den Wesen dort irgend einmal, im Verlaufe langer Wandlungen, ein Streifen saftger Erde im Wasser sich erhoben.Gleichwie etwa bei kochender Milch, wenn sie zu vesieden beginnt, oben ein Streifen zurückbleibt:ebenso ist er auch zum Vorschein gekommen. Der ist farbig gewesen, duftig gewesen , saftig gewesen. Gleich wie etwa geschlagener Rahm oder geschlagene Butter, so war seine Farbe;gleichwie etwa süßer Honig,ohne Weben, so war sein Geschmack.
    Alsbald nun Vasetther, hat eines der Wesen, lüstern geworden, sieh da, was mag das nur sein?, die saftige Erde fingernd gekostet. So von der saftigen Erde aufkostend empfand es Behagen, Durst aber war ihm entstanden. Andre aber noch, Vasetther, der Wesen sind im Hinblick auf dieses Wesen nachgefolgt und haben die saftige Erde fingernd gekostet. So von der saftigen Erde aufkostend emkpfanden sie Behagen, Durst aber war ihnen entstanden. Da haben nun, VAsetther, die Wesen dort die saftige Erde bissenweise behandelnd zu genießen begonnen. Sowie aber dann, Vasetther, die Wesen dort die saftige Erde beissenweise behandelnd zu genießen begannen, war auch schon der ihnen selbst eigene Glanz veshwunden. Als der ihnen selbst eigene glanz veschwunden war, ist Mond und Sonne zum Vorschein gekommen."
    Die Geschichte geht wohl weiter und beschreibt wie man immer mehr zum Mensch wurde. Die Darstellung der Umwandlung der Leuchtenden Wesen zu Wesen grober Körpergestalt, durch die Nahrung, die sie zu sich nahmen, ist für den Umwandlungsprozess nich relevant. Es gibt nochweitere Darstellungen im Dighanikayo, diese sind aber identische mit dem oben angefhren Teil.
    Quelle Neumann, Karl-Eugen: Die Reden Gotamo Buddhos, Längere Sammlung, Zweiter Teil, Dritte Rede, Voranfang, Seite479

  • Hallo Sakko,


    gibte es eine bestimmte Frage hierzu oder einen bestimmten Aspekt, wegen welchem Du das hier zitierst?


    Herzliche Gruesse

  • Habe auf Anregung eines Users alle Beiträge zum Thema Geisteskrankheit in einen eigenen Thread "Geisteskrankheit im Buddhismus" verschoben.

  • Jojo:

    Habe auf Anregung eines Users alle Beiträge zum Thema Geisteskrankheit in einen eigenen Thread "Geisteskrankheit im Buddhismus" verschoben.


    finde ich ok.. (direkter Link dazu wäre noch besser gewesen ;) )


    Zurück zu 'Buddhistische Genesis'. Die alten Religionen sind immer auch irgendwie die Anfänge von Wissenschaft und oft auch Kunst für einzelne Kulturkreise gewesen. Die ersten Modelle einer Welterklärung, einer Interpretation der Welt.


    Gut. Wir sehen, daß unsere Interpretation der Welt und ihrer Anfänge (Genesis) auf einem wissenschaftlich erheblich besseren Fundament beruht aber immer noch weit von vollkommen ist.


    Können wir die vielen Mythen über die Weltentstehung nicht einfach als das stehen lassen, was sie darstellen? Versuche von Menschen, die noch nicht einmal einfachste Teleskope hatten, sich den Himmel und unsere Welt darunter zu erklären?


    Was haben diese uralten Modelle mit unserem Leben heute oder mit unserem Verständnis der Welt zu tun, solange nicht irgendwelche Fundamentalisten versuchen, diese Ideen als echte, aktuelle Theorien auszugeben?

  • Naja, kürzlich habe ich gehört dass das zyklische Weltbild in der Wissenschaft gegenüber dem linearen in letzter Zeit mehr an Bedeutung gewinnt. Also Urknall - Zusammnbruch - Urknall usw. usw., anstatt einmaliger Urknall. Oder anders ausgedrückt: Die Welt ballt sich zusammen und wieder auseinander...die Wissenschaft lernt wohl langsam dazu ;)
    Wesen anderer Welten und ihre Entwicklung haben sie noch nicht entdeckt :)

  • mukti:

    Naja, kürzlich habe ich gehört dass das zyklische Weltbild in der Wissenschaft gegenüber dem linearen in letzter Zeit mehr an Bedeutung gewinnt. Also Urknall - Zusammnbruch - Urknall usw. usw., anstatt einmaliger Urknall. Oder anders ausgedrückt: Die Welt ballt sich zusammen und wieder auseinander...die Wissenschaft lernt wohl langsam dazu ;)
    Wesen anderer Welten und ihre Entwicklung haben sie noch nicht entdeckt :)


    Der Spekulationen sind viele... :lol:


    Im Moment sieht es eher so aus, daß für unser besonderes Universum die 'deep freeze' Theorie die Mehrheit der Spezialisten gewinnt, aber in einem Multiverse sind ein paar Eiskristalle bestimmt zu verkraften.. :grinsen:



    (Ganz nebenbei, ich mag die eher asiatische Idee zyklischer Universen deutlich mehr als die linearen Vorstellungen, die oft mit auf das menschliche Maß reduzierten Endzeitideen in monotheistischen Konzepten kombiniert werden :roll: )

  • Hallo,
    ich habe eure Kommentare gelesen und möchte noch bemerkem, dass das Wesentliche dieses Textes
    ist der Ursprung des Menschen als Leuchtwesen. Es ist während der Lebensspanne in uns und wird nachher wie ein Leuchtwesen.
    "Es gibt ein Diesseits und ein Jenseits, einen Lohn für gute und böse Taten." G. Buddho in Neumann, Karl-Eugen, Dighanikayo, Wien-Zürich, 1957. Wo das steht entzieht sich leider meine Erkenntnis, ist aber nicht auf meinem Misthaufen gewachsen.

    • Offizieller Beitrag

    Mir gefällt von Buddha das Gleichnis vom Pfeil. Also dass er sich rein als einen Arzt sieht, der das Leid und seine Ursache disgnostiziert und eine Therapie anbietet. Er hat - so habe ich Buddha verstanden- keine Zeit für irrelevante kosmologische Spekulation.


    Von daher wundert mich das hier gesagte, das ja ebenfalls von Buddha stammen soll:



      Alsbald nun Vasetther, hat eines der Wesen, lüstern geworden, sieh da, was mag das nur sein?, die saftige Erde fingernd gekostet. So von der saftigen Erde aufkostend empfand es Behagen, Durst aber war ihm entstanden. Andre aber noch, Vasetther, der Wesen sind im Hinblick auf dieses Wesen nachgefolgt und haben die saftige Erde fingernd gekostet. So von der saftigen Erde aufkostend emkpfanden sie Behagen, Durst aber war ihnen entstanden. Da haben nun, VAsetther, die Wesen dort die saftige Erde bissenweise behandelnd zu genießen begonnen. Sowie aber dann, Vasetther, die Wesen dort die saftige Erde beissenweise behandelnd zu genießen begannen, war auch schon der ihnen selbst eigene Glanz veshwunden. Als der ihnen selbst eigene glanz veschwunden war, ist Mond und Sonne zum Vorschein gekommen."


    Ehrlich esagt finde ich das total merkwürdig und mit erscheint , die Idee, dass die Sonne enstanden ist, weil sich eine Gaswolke zusammenballte viel logischer, als die, dass da jemand mal wieder lüstern Erde gegesssen hat. Aber macht es im Bezug auf die Befreiung einen Unterschied, ob das eine oder das andere zutrifft?


    Oder ob am Ende Douglas Adams recht hatte und uns der "grosse grüne Arkelanfall" ausgerozt hat:


      Am Anfang wurde das Universum erschaffen.


      Das machte viele Leute sehr wütend und wurde allenthalben als Schritt in die falsche Richtung angesehen.


      Viele Völker glauben, es wurde von sowas Ähnlichem wie einem Gott erschaffen, allerdings meinen die Jatravartiden auf Viltwodl \A, daß ein Wesen namens Großer Grüner Arkelanfall das ganze Universum einfach ausgeniest hat.


      Die Jatravartiden, die in ständiger Furcht vor einer Zeit leben, die sie »Die Ankunft des Großen Weißen Taschentuchs« nennen, sind kleine blaue Geschöpfe mitjeweils mehr als fünfzig Armen, und sie sind dehalb so einzigartig, weil sie die einzige Rasse der Weltgeschichte sind, die das Deospray noch vor dem Rad erfand.


      Die Lehre vom Großen Grünen Arkelanfall hat aber außerhalb von Viltwodl VI nicht sehr viele Anhänger, und so wird, da das Universum nun mal so verwirrend ist, ständig nach anderen Erklärungen gesucht.


    Sei mir nicht böse, aber das mit den lüsternen Erdessewrn kommt mir nicht weniger absurd vor. Auch wenn da Buddha als Autor genannt wird.

  • mukti:

    Naja, kürzlich habe ich gehört dass das zyklische Weltbild in der Wissenschaft gegenüber dem linearen in letzter Zeit mehr an Bedeutung gewinnt.


    Das ist so nicht ganz korrekt. Richtig ist vielmehr, dass insbesondere die von Explorer80 (genauer: Wilkinson Microwave Anisotropy Probe, WMAP) vom 01.10.2001 bis 20.08.2010 gesammelten Daten auf ein offenes, beschleunigt expandierendes Universum verweisen. Diese empirischen Daten stehen im Widerspruch zum Cyclic Universe - Modell von Paul Steinhardt und Neil Turok, das eine Verlangsamung der Expansion bis zum Stillstand und eine anschließende Kontraktionsphase postuliert. Außerdem eine fünfdimensionale Raumzeit (Bulk) und miteinander kollidierende vierdimensionale Branen. Dieses Modell ist nicht nur hochspekulativ; das größte Problem besteht darin, dass es nicht validierbar zu sein scheint. Jedenfalls sind diesbezügliche Vorschläge nirgendwo in Sicht. Überspitzt formuliert bedeutet das, dass das Steinhardt-Turok-Modell in etwa denselben naturwissenschaftlichen Wert besitzt wie das hier erörterte Sutrenzitat. Ein mehr oder weniger interessantes spekulatives Glasperlenspiel.


    Ich persönlich finde das so beliebte Verweisen auf die tatsächliche oder auch nur vorgebliche Kompatibilität buddhistischer Lehren mit modernen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen (Entschuldigung) völlig irrelevant und entsprechend uninteressant. Die im Palikanon beschriebene Kosmologie zum Beispiel ist in religionswissenschaftlicher Hinsicht durchaus nicht uninterressant. Es wäre jedoch unsinnig, sie aus ihrem zeitgeschichtlichen Kontext zu reißen und als Dogma zu präsentieren - oder auch nur als eine Theorie mit wissenschaftlichem Anspruch, die angeblich von der modernen Naturwissenschaft bestätigt wird. Das wäre auf derselben Ebene angesiedelt wie das 'intelligent Design' fundamentalistischer (und naturwissenschaftlich komplett ahnungsbefreiter) Christen. Mit buddhistischer Praxis haben solche archaischen Weltbilder (und Dogmatik überhaupt) nichts zu tun - sie sind absolut verzichtbar. Da geht es vielmehr um Entstehen und Vergehen der Welt im eigenen Geist.


    Zitat

    Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete: 'Solche Ansichten, also angenommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen, lassen eine solche Zukunft erwarten.' Das erkennt der Vollendete, und erkennt was darüber hinausreicht. Bei dieser Erkenntnis beharrt er aber nicht, und weil er dabei nicht beharrt, findet er Einkehr eben in sich, und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete.
    (Brahmajala Sutta, DN 1)


    ()

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  • Nur eine kleine Hilfestellung für die, die das Sutta im Kontext (der hier die Enstehung der Varna oder Kasten ist) lesen möchten und es mit der spärlichen Quellenangabe nicht identifizieren können - es handelt sich um DN 27, das Aggañña Sutta. Auf Deutsch steht es im Netz mW leider nur in der mängelbehafteten Übersetzung Neumanns zur Verfügung. In der Kritik am Kastensystem - und insbesondere an den angemaßten Privilegien der Brahmanenkaste - liegt auch die eigentliche Funktion des Sutta, nicht in der Lehre einer Kosmologie mit quasi ewigen Geistwesen, die sich in Menschen verkörpern. Das würde wiederum eher zu Ron Hubbard passen.


    In DN 26 finden sich übrigens noch mehr Details zur "Menschheitsgeschichte" - so sollen z.B. die ersten Menschen 20.000 Jahre alt geworden sein - was immerhin den biblischen Methusalem noch deutlich überbietet.


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    OM MONEY PAYME HUNG

  • sakko:

    Hallo,ich habe eure Kommentare gelesen und möchte noch bemerkem,
    dass das Wesentliche dieses Textes ist der Ursprung des Menschen als Leuchtwesen.


    Es gibt keinen "Ursprung" in der Lehre des Buddha. Schon gar nicht "des Menschen".

  • mukti:

    Naja, kürzlich habe ich gehört dass das zyklische Weltbild in der Wissenschaft gegenüber dem linearen in letzter Zeit mehr an Bedeutung gewinnt. Also Urknall - Zusammnbruch - Urknall usw. usw., anstatt einmaliger Urknall.


    Ich glaube nicht, das man sich allzu sehr auf die Wissenschaft verlassen könnte.
    Zu sehr schwankt sie dahin. Aber in der Tat weist besonders die Quantenschleifentheorie
    darauf hin, das die Gleichungen bei der herkömmlichen Urknalltheorie spätestens beim
    Urknall alle zusammenbrechen und nichts sinnvolles mehr erklären können. Im Grunde
    sollte uns das auch egal sein was die Lehre des Buddha anbelangt aber in der Lehre
    gibt es eben keinen ersten Anfang und dieser Fakt ist fundamental für die ganze Lehre.
    Es kann eben innerhalb von Raum und Zeit als absolute Größe, keine echte Entrinnung geben.

  • Hallo accinca,

    accinca:
    sakko:

    Hallo,ich habe eure Kommentare gelesen und möchte noch bemerken, dass das Wesentliche dieses Textes ist der Ursprung des Menschen als Leuchtwesen.


    Es gibt keinen "Ursprung" in der Lehre des Buddha. Schon gar nicht "des Menschen".


    Es gibt Bedingungen, durch welche Menschen zum Erscheinen kommen.

  • .. Auf ein weiteres,
    auf dieser Aussage, Leuchtende Wesen zu Menschen, baut die ganze buddhistische Lehre auf.
    Die These von Zusammenballen und Auseinanderballen entspricht den Erkenntnissen der modernen Physik.


    sakko

  • Hallo Sakko,

    sakko:

    .. Auf ein weiteres,
    auf dieser Aussage, Leuchtende Wesen zu Menschen, baut die ganze buddhistische Lehre auf.


    ja, es ist so mühsam mit den Unwissenden, nicht war?


    Aber ich möchte Dich doch darum bitten, Deine Meinung ausführlicher darzulegen,
    denn so alleine verstehe ich es nicht.


    In wie fern baut die ganze buddhistische Lehre darauf auf?


    Herzliche Grüße,
    Ein neugieriger Mirco

  • Er hat doch Recht, wenn er behauptet das da die ganze buddhistische Lehre drauf aufbaut. Die Lehren des Buddha betrifft das nicht.