• Hallo ihr Lieben,


    ich eröffne mal diesen Thread um den Verlauf des Anderen nicht zu stören.


    Aus dem Thread: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=14831#p296561





    Wenn niemand etwas dazu schreiben will, kein Problem. :)


    Liebe Grüße

  • Raphy: Ui, super Stelle! Ich wünschte ich hätte so eine Ahnung vom Palikanon. Liest sich so etwa wie der Sündenfall im Palikanon. Ich denke der Kampf um die Nahrung und damit um das Überleben ist wesentlich für den "unbemerkten schleichenden Aufbau des Selbst". Dies ist wohl ein Mitgrund warum buddhistische Mönche Bettelmönche sind um dem zu entgehen.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Hallo Raphy,


    ich lese hier eine Beschreibung, kann aber keine Erklärung finden. Wo siehst Du hier die Erklährung?
    Meine damit, hier wird beschrieben, ohne das "warum" zu erläutern.


    Herzliche Grüße

  • Mirco:

    Hallo Raphy,


    ich lese hier eine Beschreibung, kann aber keine Erklärung finden. Wo siehst Du hier die Erklährung?
    Meine damit, hier wird beschrieben, ohne das "warum" zu erläutern.


    Herzliche Grüße


    Hallo lieber Mirco,


    man könnte auch Beschreibung dazu sagen. Das Wort Beschreibung trifft es wohl genauer, weil das "warum" nicht wirklich klar erläutert wird.


    Aber ich sehe schon einige Hinweise.


    Zum Beispiel:



    Also der Zusammenhang zwischen Lust, Genuß, Durst und dem verschwinden des Glanzes, der Feinheit und Schönheit der Wesen, der hier dargestellt wird. Die Formulierung kommt mehrmals vor in dieser Sutta, bei jedem Abstieg auf die nächst gröbere Stufe.



    Zitat

    ...


    So waren jetzt manche Wesen schön anzuschauen, manche Wesen unschön anzuschauen. Da haben nun die schön anzuschauenden Wesen den unschönen gegenüber sich gebrüstet: <Wir sind schöner als diese, die sind nicht so schön wie wir!> Weil sie sich ihrer Schönheit gebrüstet hatten, dünkelhaft und eitel geworden waren, ist ihnen die saftige Erde verschwunden.


    ...


    Hier der Zusammenhang zwischen Dünkel, Eitelkeit und dem verschwinden der saftigen Erde. Auch diese Formulierung kommt mehrmals vor in dieser Sutta, bei jedem Abstieg auf die nächst gröbere Stufe.



    Zitat

    ...


    «Da ist denn, Vāsetther, einem der Wesen aus träger Bequemlichkeit der Gedanke gekommen: <Ach warum nur mühe ich mich ab den Reis zu holen, am Abend für das Abendmahl, am Morgen für das Morgenmahl: wie, wenn ich nun den Reis nur einmal holen ginge, für den Abend und Morgen zusammen?> So hat dann, Vāsetther, jenes Wesen nur einmal den Reis geholt, für den Abend und Morgen zusammen. Alsbald nun, Vāsetther, hat ein anderes der Wesen zu jenem dorthin sich begeben und hat also gesprochen: <Komm', liebes Wesen, wir wollen Reis essen gehn.> - <Schon gut, liebes Wesen: ich habe den Reis zugleich mir geholt, für den Abend und Morgen zusammen.> Darauf hat nun, Vāsetther, das Wesen da, im Hinblick auf jenes andere nachfolgend, den Reis zugleich für zwei Tage geholt: <Auch so, mein' ich wohl, wird es gut sein.> Wieder nun, Vāsetther, ist eines der Wesen zu diesem dann herangeschritten und hat also gesprochen: <Komm', liebes Wesen, wir wollen Reis essen gehn.> - <Schon recht, liebes Wesen: ich habe mir den Reis für zwei Tage auf einmal genommen.> Da hat denn, Vāsetther, jenes Wesen, im Hinblick auf das andere nachfolgend, den Reis zugleich für vier Tage geholt: <Auch so, mein' ich wohl, kann's gut sein.> Und wiederum, Vāsetther, ist eines der Wesen dann zu diesem herangetreten und hat also gesprochen: <Komm', liebes Wesen, wir wollen Reis essen gehn.> - <Nicht nötig, mein Lieber: ich habe mir schon den Reis auf vier Tage hinaus genommen.> Da hat nun, Vāsetther, das Wesen dort, im Hinblick auf jenes andere nachfolgend, den Reis zugleich für acht Tage geholt: <Auch so, denk' ich wohl, wird's recht sein.> Sobald nun, Vāsetther, die Wesen dort den Reis in Vorrat aufgespeichert zu genießen begannen, war auch schon das Korn bestäubt geworden, behülst geworden, der Schnitt nicht wieder aufgediehn, eine Abnahme war zu merken, spärlich und spärlicher standen die Ähren.


    ...


    Hier der Zusammenhang von Ansammeln, Speichern von Nahrung als Vorrat, mehr nehmen als man jetzt braucht aus träger Bequemlichkeit und der schlechteren Qualität des Korns und seiner Abnahme, weniger werden.
    Was dann wiederum zur Abgrenzung und Aufteilung der Reisfelder führte und dann zu Diebstahl, Lüge und Gewalt:


    Zitat

    ...


    «Alsbald nun, Vāsetther, hat eines der Wesen, lüstern geworden, sein Teil wohlverwahrend, das Teil eines anderen ohne Erlaubnis sich angeeignet und genossen. Dabei ist es ertappt worden, und man hat ihm gesagt: <Schlimm, fürwahr, liebes Wesen, handelst du, daß du gar wohl dein eigen Teil verwahrt hast und das Teil eines anderen ohne Erlaubnis dir aneignen und genießen magst: lasse doch, liebes Wesen, so etwas nicht wieder vorkommen.> - <Gewiß nicht, ihr Lieben>, sagte da, Vāsetther, das Wesen dort zu den anderen. Aber ein zweites Mal, Vāsetther, und ein drittes Mal hat jenes Wesen, sein Teil wohlverwahrend, das Teil eines anderen ohne Erlaubnis sich angeeignet und genossen, wurde wieder ertappt, und man hat ihm wiederum also zugesprochen, während manche mit Fäusten schlugen, manche mit Steinen warfen, manche mit Stöcken prügelten. Seit damals hat nunmehr, Vāsetther, der Diebstahl sich gezeigt, der Hader sich gezeigt, die Lüge sich gezeigt, Schlag und Widerschlag sich gezeigt.


    ...


    Und wenn man sich die ganze Beschreibung so ansieht ist es für mich die Geschichte eines Abstieges. Und als Zusammenhänge werden: Lust, Durst, Dünkel, Eitelkeit, Ansammeln von Nahrung aus träger Bequemlichkeit, Abgrenzung und Aufteilung genannt. Was dann schließlich zu Lüge, Diebstahl und Gewalt führte.


    Später wird dann noch von Wesen berichtet die in die Hauslosigkeit ziehen. Aber auch hier wieder der Zusammenhang von Taten, Worten, Gedanken und dem Ab- oder Aufstieg oder sogar der Befreiung:



    Ich habe dann daraus folgernd verallgemeinert geschrieben: "Wenn man weiter liest oder auch von Anfang an, sieht man wie sich dieser Abstieg der Wesen in immer gröbere und leidhaftere Formen vollzogen hat aufgrund von Gier, Hass, Unwissenheit und Verfall der guten Sitten, laut dieser Erklärung."


    Ich hoffe das macht es etwas deutlicher was ich meine. :)


    Liebe Grüße