Hallo ihr Lieben,
ich eröffne mal diesen Thread um den Verlauf des Anderen nicht zu stören.
Aus dem Thread: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=14831#p296561
Raphy:Alles anzeigenAnandasa:Wenn man einem Haustier mehr zu essen gibt als es braucht, wird es mit der Zeit kugelrund. Warum hört es nicht auf zu essen, wenn es genug hat? Weil in der Natur nicht immer Nahrun da ist, wenn sie gebraucht wird. Ist sie mal im Überfluss da, ist man sich richtig voll um Reserven für Notzeiten zu haben. Nicht aufhören zu essen um Reserven zu bilden wird durch die Gier gesteuert.
Später stellt man fest, dass mehr essen als man braucht gut gegen Frust und so beginnt das Rad der Gier sich zu drehen. Das ist nicht nur beim Menschen so. Bei anderen Tieren ist es das Gleiche. Habe mal einen Dokumentarfilm von einem Schimpansen gesehen, dem ein Zoowärter mal Zigaretten gegeben hat. So kann der Schimpanse mit dem Rauchen seinen Frust abbauen eingesperrt zu sein und was noch alles. Diesem Schimpansen muss jetzt immer Zigaretten gegeben werden, wenn er welche will, weil er sonst völlig ausrastet und die Wärter dann nicht mehr weiter wissen. Und so wird die Sucht immer größer.
Das Ganze hat einmal mit Anfressen von Reserven begonnen. Doch dann kam keine Notzeit, die hätte dazugeführt, dass sich die Gier durch das Reservefressen wieder abgebaut hätte.
Hallo lieber Anandasa,
hier eine Erklärung aus dem Palikanon:
ZitatAlles anzeigen...
«Nachdem nun, Vāsetther, jenen Wesen die Rankenbeere verschwunden war, ist ungepflügt reifender Reis zum Vorschein gekommen, unbestäubt, unbehülst, weiß, wohlriechend, vollkörnig. Was sie davon am Abend zum Abendmahl eingenommen hatten, das war am Morgen wieder reif emporgewachsen: was sie davon am Morgen zum Morgenmahl eingenommen hatten, das war am Abend wieder reif emporgewachsen, und es war keine Abnahme zu merken. Da haben denn, Vāsetther, die Wesen dort den ungepflügt reifenden Reis genossen, davon gespeist, davon ernährt sind sie lange Zeiten hindurch bestanden. Je mehr und mehr nun, Vāsetther, die Wesen dort, den ungepflügt reifenden Reis genießend, davon gespeist, davon ernährt, lange Zeiten hindurch bestanden, desto mehr und mehr sind jene Wesen immer noch gröber geworden an Körperart, und ihre Schönheit ist in Unschönheit übergegangen.
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«Da ist denn, Vāsetther, einem der Wesen aus träger Bequemlichkeit der Gedanke gekommen: <Ach warum nur mühe ich mich ab den Reis zu holen, am Abend für das Abendmahl, am Morgen für das Morgenmahl: wie, wenn ich nun den Reis nur einmal holen ginge, für den Abend und Morgen zusammen?>
So hat dann, Vāsetther, jenes Wesen nur einmal den Reis geholt, für den Abend und Morgen zusammen.
Alsbald nun, Vāsetther, hat ein anderes der Wesen zu jenem dorthin sich begeben und hat also gesprochen: <Komm', liebes Wesen, wir wollen Reis essen gehn.> - <Schon gut, liebes Wesen: ich habe den Reis zugleich mir geholt, für den Abend und Morgen zusammen.>
Darauf hat nun, Vāsetther, das Wesen da, im Hinblick auf jenes andere nachfolgend, den Reis zugleich für zwei Tage geholt: <Auch so, mein' ich wohl, wird es gut sein.> Wieder nun, Vāsetther, ist eines der Wesen zu diesem dann herangeschritten und hat also gesprochen: <Komm', liebes Wesen, wir wollen Reis essen gehn.> - <Schon recht, liebes Wesen: ich habe mir den Reis für zwei Tage auf einmal genommen.>
Da hat denn, Vāsetther, jenes Wesen, im Hinblick auf das andere nachfolgend, den Reis zugleich für vier Tage geholt: <Auch so, mein' ich wohl, kann's gut sein.> Und wiederum, Vāsetther, ist eines der Wesen dann zu diesem herangetreten und hat also gesprochen: <Komm', liebes Wesen, wir wollen Reis essen gehn.> - <Nicht nötig, mein Lieber: ich habe mir schon den Reis auf vier Tage hinaus genommen.>
Da hat nun, Vāsetther, das Wesen dort, im Hinblick auf jenes andere nachfolgend, den Reis zugleich für acht Tage geholt: <Auch so, denk' ich wohl, wird's recht sein.> Sobald nun, Vāsetther, die Wesen dort den Reis in Vorrat aufgespeichert zu genießen begannen, war auch schon das Korn bestäubt geworden, behülst geworden, der Schnitt nicht wieder aufgediehn, eine Abnahme war zu merken, spärlich und spärlicher standen die Ähren.
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Weil nun aber wiederum böse, unheilsame Dinge unter uns offenbar wurden, ist jetzt das Korn bestäubt geworden, behülst geworden, der Schnitt nicht wieder aufgediehn, eine Abnahme ist zu merken, spärlich und spärlicher stehn die Ähren. Wie, wenn wir nun die Reisfelder verteilen und abgrenzen würden?> Da haben denn, Vāsetther, die Wesen dort die Reisfelder verteilt und abgegrenzt.
«Alsbald nun, Vāsetther, hat eines der Wesen, lüstern geworden, sein Teil wohlverwahrend, das Teil eines anderen ohne Erlaubnis sich angeeignet und genossen. Dabei ist es ertappt worden, und man hat ihm gesagt: <Schlimm, fürwahr, liebes Wesen, handelst du, daß du gar wohl dein eigen Teil verwahrt hast und das Teil eines anderen ohne Erlaubnis dir aneignen und genießen magst: lasse doch, liebes Wesen, so etwas nicht wieder vorkommen.> - <Gewiß nicht, ihr Lieben>, sagte da, Vāsetther, das Wesen dort zu den anderen. Aber ein zweites Mal, Vāsetther, und ein drittes Mal hat jenes Wesen, sein Teil wohlverwahrend, das Teil eines anderen ohne Erlaubnis sich angeeignet und genossen, wurde wieder ertappt, und man hat ihm wiederum also zugesprochen, während manche mit Fäusten schlugen, manche mit Steinen warfen, manche mit Stöcken prügelten. Seit damals hat nunmehr, Vāsetther, der Diebstahl sich gezeigt, der Hader sich gezeigt, die Lüge sich gezeigt, Schlag und Widerschlag sich gezeigt.
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und so weiter
Quelle: Digha Nikāya - Die Längere Sammlung, Pātika Vagga - Buch des Pātikaputto, Dritter Teil - Vierte Rede, 27. Aggañña Sutta, Voranfang
Schlägt ja in eine ähnliche Kerbe wie deine Erklärung, dass es eben mit dem "sich mehr nehmen als man jetzt braucht" begonnen hat.
Wenn man weiter liest oder auch von Anfang an, sieht man wie sich dieser Abstieg der Wesen in immer gröbere und leidhaftere Formen vollzogen hat aufgrund von Gier, Hass, Unwissenheit und Verfall der guten Sitten, laut dieser Erklärung.
Nur mal so als Info.
Vielleicht interessiert es ja manche oder manchen.
Liebe Grüße
Wenn niemand etwas dazu schreiben will, kein Problem.
Liebe Grüße