Homosexualität und buddhistische Schulen

  • Hallo,


    ich weiß zwar das im Buddhismus Homosexualität eigentlich, ich sag mal ganz naiv wie ich bin OK ist. Aber wie sieht es eigentlich mit den einzelnen Schulen,Traditionen usw. aus ? Am meisten würden mich da Nichiren shu bzw. Nichiren selber und Shinran interessieren.


    Ich freu mich auf eure antworten :D.

  • Namaste!


    Hallo Cravin,


    ich wüsste nicht, dass Nichiren oder Shinran irgendwas über Homosexualität gelehrt hätten... mir würde auf Anhieb keine ihrer Schriften einfallen, in welcher dieses Thema überhaupt behandelt wurde.
    Hier muss man aber auch bedenken, dass die Frage der Sexualität im Allgemeinen dem Weg-Aspekt "Ethik" zugerechnet wird [bezogen auf den Dreifachen Weg aus Ethik, Praxis und Erkenntnis], und dass es sich bei den beiden genannten Meistern um solche handelte, die den Praxis-Aspekt eher zugeneigt waren, vielleicht auch dem Erkenntnis-Aspekt, wenn man "Vertrauen" hierunter fasst. [Shinran mit seiner Praxis des Nenbutsu und seinem Vertrauen in Amida Buddha; Nichiren mit seiner Daimoku-Praxis und sein Vertrauen ins Lotos-Sutra.]


    Für Nichiren war das Mappô-Zeitalter, also das Zeitalter des Verfalls des Dharma angebrochen, so dass er im "Einhalten der buddhistischen Gebote" keinen gangbaren Weg zur Erleuchtung mehr sah. Insoweit verteufelte er auch die Shingon-Ritsu Shû, welche sich für eine Reinstallation des Pratimoksha-Vinaya in Japan stark machte und auch ansonsten die gängigeren Gebote des Brahmajala-Sutra hoch hielt.
    Ob nun in der Nichiren Shû oder der Nichiren Shôshû Laien und Priester überhaupt noch ethische Gelübde nehmen, kann ich nicht genau sagen. Soweit ich weiß nicht. [Anders sieht es hier wohl bei der Nipponzan Myôhôji-Schule des Nichiren-Buddhismus aus, wo - soweit ich weiß - die Mönche zölibatär leben.]


    Shinran hingegen, der im Gegensatz zu Nichiren den Zölibat aufgegeben und geheiratet hatte, hatte die buddhistischen Gelübde als "für einen sündigen Menschen voll von blinden Leidenschaften" nicht erfüllbar zurückgewiesen, und verlangte folglich von seinen Anhängern auch kein entsprechendes Bekenntnis.


    Sowohl In der Jôdo Shinshû als auch in den genanten Nichiren-Schulen werden wohl keine die Sexualität betreffenden Gelübde gegeben und genommen. Gleichwohl gilt natürlich das dritte Sîla bzw. das dritte Jukai also die "Abstandnahme von sexuellem Fehlverhalten" als Richtlinie.
    Wie das dann ausgelegt wird, kommt dann sehr auf die (Welt-)Offenheit (oder -Fremdheit) des jeweiligen Lehrers, Priesters oder Tempelvorstehers an.



    Im tibetischen Buddhismus fällt Homosexualität traditionell unter "Sexuelles Fehlverhalten".
    Das kann man in Gampopas "Juwelenschmuck der Befreiung" unter dem entsprechenden Kapitel (bei mir Seite 74 in der Übersetzung von Albrecht Frasch) nachlesen.
    Das ist dann aber, wie gesagt, die "traditionelle" Sichtweise.
    Der Dalai Lama hat sich da schon häufig wesentlich aufgeschlossener geäußert und auch schon eine "Anpassung an die Erfordernisse der heutigen Zeit" angedeutet.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Shakamuni-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Hallo Cravin!


    Es ist interessant zu erfragen und dann zu erfahren wie die einzelnen Schulen(im Weltlichen Sinne)ihre Sichtweise auf dieses Thema ausrichten.
    Gleichzeitig würde ich mich auch fragen; Was hat das mit mir zu tun? Was hat das mit der alltäglichen Praxis zu tun? Mache ich Unterschiede? Macht das Dharma Unterschiede?




    _()_

    Ja, manchmal weiss ich nicht was ich über die Dinge denken soll und dann lass ich es. Und dann sind die Dinge so wie sie sind.

  • Benkei:

    Im tibetischen Buddhismus fällt Homosexualität traditionell unter "Sexuelles Fehlverhalten".


    Warum eigentlich- warum darf denn ein Mann mit einer Frau zusammen sein, nicht aber M+M oder F+F? Wonach beurteilt man da sexuelles Fehlverhalten..?


    Zitat

    Der Dalai Lama hat sich da schon häufig wesentlich aufgeschlossener geäußert und auch schon eine "Anpassung an die Erfordernisse der heutigen Zeit" angedeutet.


    Das gefällt mir wieder. S.H. versucht Dinge im Kontext der heutigen Zeit zu sehen. Und nicht einfach nur danach, wie es mal war.

  • Namaste!

    Herzsutra:
    Benkei:


    Im tibetischen Buddhismus fällt Homosexualität traditionell unter "Sexuelles Fehlverhalten".


    Warum eigentlich- warum darf denn ein Mann mit einer Frau zusammen sein, nicht aber M+M oder F+F? Wonach beurteilt man da sexuelles Fehlverhalten..?


    Ich denke Gampopa geht zunächst einmal davon aus, dass die "biologisch-natürliche und auf Fortpflanzung hingerichtete" [nicht seine Worte!] monogamische Mann-Frau-Beziehung etwas Schützenswertes ist, und auch der einzige Rahmen, in dem Sexualität stattfinden sollte. Darin ähneln seine Ansichten aus meiner Sicht dem erzkatholischen Sexualbild.


    Dann sieht er ebenso Oral- und Analverkehr als sexuelles Fehlverhalten an, was für sich allein ja auch schon gegen das o. a. M+M sprechen dürfte :grinsen:
    Gampopa definiert übrigens auch Verstöße gegen diese Sîla durch zu häufigen Verkehr, Verkehr an falschen Plätzen und zu falschen Zeiten :shock:


    Ansonsten kann ich nur auf den Text verweisen.


    Ich denke aber, diese Ausführungen wird Gampopa sich nicht selbst ausgedacht haben, sondern er wird sie aus älteren buddhistischen Schriften aus Indien haben.


    < gasshô >


    Benkei


    Namu-Shakamuni-Butsu

    "Allmorgendlich beginne ich meinen Tag damit, den Spiegel zu polieren;
    Täglich türme ich neue Staubschichten auf;
    Allabendlich beende ich meinen Tag damit, weiter zu polieren;
    Und scheinbar wirbelt auch ein Schlafender noch Staub auf."
    HôShin

  • Namaste!

    Benkei:

    Namaste!
    ]Ich denke Gampopa geht zunächst einmal davon aus, dass die "biologisch-natürliche und auf Fortpflanzung hingerichtete" [nicht seine Worte!] monogamische Mann-Frau-Beziehung etwas Schützenswertes ist, und auch der einzige Rahmen, in dem Sexualität stattfinden sollte. Darin ähneln seine Ansichten aus meiner Sicht dem erzkatholischen Sexualbild.


    Die Mann/Frau Beziehung kann ja auch schützenswert sein. Und genauso kann es daneben alternative Beziehungsmodelle geben..

    Zitat

    Dann sieht er ebenso Oral- und Analverkehr als sexuelles Fehlverhalten an, was für sich allein ja auch schon gegen das o. a. M+M sprechen dürfte :grinsen:


    Wobei das auch Mann und Frau machen können.. 8)

  • Hallo


    Herzsutra:
    Benkei:


    Im tibetischen Buddhismus fällt Homosexualität traditionell unter "Sexuelles Fehlverhalten".


    Zitat

    Der Dalai Lama hat sich da schon häufig wesentlich aufgeschlossener geäußert....



    So wie ich S.H. verstanden habe (er hat sich mal während eines Kongresses o.ä dazu geäußert, ein männlicher
    Zuschauer hatte etwas "gebohrt"..), geht es darum, daß alle Aktivitäten die nicht auf das Zeugen eines Kindes
    ausgerichtet sind, die Anhaftung verstärken. Also die Aktivitäten zwischen jedem Paar, wenn nicht die Kindszeugung
    das Ziel ist. Damit sind die benannten Praktiken auch sexuelles Fehlverhalten, wenn sie zwischen Mann und Frau
    stattfinden.


    Er hat aber deutlich formuliert, daß er gegen jegliche diesbezügliche Ausgrenzung / negative Sichtweise sei, wenn es Homosexualität
    betrifft.


    Gruß Rolf

  • RolfGe:

    geht es darum, daß alle Aktivitäten die nicht auf das Zeugen eines Kindes
    ausgerichtet sind, die Anhaftung verstärken. Also die Aktivitäten zwischen jedem Paar, wenn nicht die Kindszeugung
    das Ziel ist. Damit sind die benannten Praktiken auch sexuelles Fehlverhalten, wenn sie zwischen Mann und Frau
    stattfinden.


    Kann man also daraus schließen, dass Buddhismus lehrt, Sexualität nur auszuleben, um Nachwuchs zu produzieren..?

    • Offizieller Beitrag
    Herzsutra:


    Warum eigentlich- warum darf denn ein Mann mit einer Frau zusammen sein, nicht aber M+M oder F+F? Wonach beurteilt man da sexuelles Fehlverhalten..?


    Interessanterweise hat das wohl mit der traditionellen tibetischen Medizin zu tun. In dieser liegt der Schlüssel zur Gesundheit darin, die verschiedenen Kräfte im Körper (Yin und Yang) ins Gleichgewicht zu bringen, während ein Ungleichgewicht zu Krankheit führt. Und da führt Sex zwischen Männern dazu, dass sich männliche Energien aufstauen, was für beide Beteiligten als ungesund gilt.


    Und weil eine sexuelle Praxis, die den anderen krank macht eine Schädigung ist, ist das logischerweise "sexuelles Fehlverhalten".


    Wobei mir diese Deutung sehr beliebig vorkommt. Genauso gut könnte so ein traditioneller Mediziner ja postulieren, dass Schwule zu viel weibliche Energie haben und deswegen unbedingt mit einem mann schlafen müsssen, um einen ausgeglichenen Zustand zu finden. ( Ich sehe einen alten verhutzelten Heiler mit zitternden Händen ein entspechendes Rezept schreiben)

  • Hallo


    Herzsutra:

    Kann man also daraus schließen, dass Buddhismus lehrt, Sexualität nur auszuleben, um Nachwuchs zu produzieren..?


    Daraus würde ich schließen, daß das "Fehlverhalten" nicht auf "schwul sein" oder "unmoralische Praktiken" basiert,
    sondern auf der Vergrößerung der Anhaftung.


    Gruß Rolf

  • void:

    Wobei mir diese Deutung sehr beliebig vorkommt. Genauso gut könnte so ein traditioneller Mediziner ja postulieren, dass Schwule zu viel weibliche Energie haben und deswegen unbedingt mit einem mann schlafen müsssen, um einen ausgeglichenen Zustand zu finden. ( Ich sehe einen alten verhutzelten Heiler mit zitternden Händen ein entspechendes Rezept schreiben)


    Das ist wirklich abstrakt gedacht.. :P


  • Taschenrechner raus... normalen Menschenverstand an...
    Deutschland heute. Sagen wir mal im Durchschnitt hat der Normalbürger 2x in der Woche Sex, also etwa 100x im Jahr oder bei einem Sexualleben von 40 Jahren 4.000 x. Mehr oder weniger.


    Eine Durchschnittsfrau bekommt 1,6 Kinder. Also? Nur eine von 2.500 Nummern ist nicht sexuelles Fehlverhalten?
    Menschen, die durch Unfall, Erkrankung, Erschöpfung, was auch immer unfruchtbar sind (in 10-15% aller Paare ist mindestens ein Partner unfruchtbar) betreiben grundsätzlich nur sexuelles Fehlverhalten?
    Heteropaare, bei denen die Frau die Menopause hinter sich gebracht hat betreiben grundsätzlich nur sexuelles Fehlverhalten?


    S.H sollte da vielleicht nochmal nachdenken.


    Und ich hatte immer gedacht, dies ist ein Forum zum Thema Buddhismus ist.
    Das ist ja gruseliger als Radio Vatikan.... :lol:

  • Ich find mein Leben so gut. Kein Sex wenn ich keinen Bock hab. Kein suchen nach neuen "Turnübungen". Kein drängeln doch mal wieder einen Wegstecken zu müssen weil Madam sich nach Sport sehnt und nervt anstand einfach sich den Typen zu greifen der ihrem Geschmack jetzt entspricht. Kein Kirchgang. Kein Blutspenden müssen. Kein Eltern gehetze um den besten Nachwuchs. Keine "Eheprüfkommissionen". Kein "Nachbarnwettlauf" um das schönste Zuhause. Wir haben das Los gezogen. Wir sind außer jeder Konkurrenz. Eben widerwärtig pervers unanständig, FREI. Es ist eben auch ein großer Vorteil Homo zu sein. Einige haben die Vorteile noch nicht erkannt die darin liegen Rechtlich anerkannt zu sein und somit von der verachtenden Gesellschaft der Heteros vor ihrer eigenen Bosheit durch ihr "Das sind ja auch Menschen" geschützt zu sein. Homo sein heißt auch nicht Buddhist oder sonst einer Gruppe, die von Normalen besetzt ist, zu zugehören. Die Homos sind schließlich nur Menschen und mehr nicht, einfach untragbar im System unserer Organisation.
    Ich, wir halten eure buddhistischen Schulen rein.

  • Warum wird über dieses Thema überhaupt noch diskutiert?
    Diese ganzen Aussagen der Religionen würde ich einfach ignorieren. Sie stammen aus patriarchalen Gesellschaften und überholten Vorstellungen.
    Die Biologen sagen es doch deutlich: Homosexualität ist was Normales und kommt im ganzen Tierreich vor. Vermutlich hat es auch eine biologische Funktion, die dem Überleben der Art dient, wenn auch nicht direkt zur Zeugung, ist sicher kein Webfehler. Und wenn es ein Webfehler wäre, dann ist es ein Webfehler von der Qualität wie das Ergrauen meiner Haare, dem ich keinen Überlebenszweck zuordnen kann, das mein Gatte aber liebenswert findet.
    Im übrigen zählt nur, dass wir nett zueinander sind und mit unserer Sexualität keine dummen Sachen anstellen. Be happy!

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • fotost:

    Eine Durchschnittsfrau bekommt 1,6 Kinder. Also? Nur eine von 2.500 Nummern ist nicht sexuelles Fehlverhalten?
    Menschen, die durch Unfall, Erkrankung, Erschöpfung, was auch immer unfruchtbar sind (in 10-15% aller Paare ist mindestens ein Partner unfruchtbar) betreiben grundsätzlich nur sexuelles Fehlverhalten?
    Heteropaare, bei denen die Frau die Menopause hinter sich gebracht hat betreiben grundsätzlich nur sexuelles Fehlverhalten?


    S.H sollte da vielleicht nochmal nachdenken.


    Das ist ja generell das, was ich an der Diskussion um die "Ehe für alle" so verlogen finde. Die Gegner der Efa, "argumentieren" ja immer, dass die Ehe zwischen Mann und Frau, besonders schützenswert sei, weil sie dem Produzieren von Nachwuchs dient.
    Ja gehts denn noch- wieviele Heteropaare können-, oder wollen keine Kinder bekommen..?
    Was ist denn mit deren Beziehungen..? Sind denn die nicht mehr besonders schützenswert..?


    Zitat

    Und ich hatte immer gedacht, dies ist ein Forum zum Thema Buddhismus ist.
    Das ist ja gruseliger als Radio Vatikan.... :lol:


    :badgrin::badgrin::badgrin:

  • Wollte mal einen Zusatzeinwurf hier klaehren, da ich von einem Moderator eine Verwarnung bekommen habe wegen meiner Auesserung zu Homosexualitaet..
    Nun wuerde ich das gerne einmal abgeklaehrt wissen wie es um dieses Thema im Buddhismus steht.


    Das ich mich als Religioes ansehe kann ich leider ueber dieses Thema nicht anders denken als das es eben eine Sexuelle unzulaenglichkeit ist, die aus ungezuegeltem Triebverhalten herruehrt. Kann auch sehr gut sein, das es etwas mit Fruehkindlichen einfluessen mit dem Vater zu tun hat (bei Maennern) vielleicht suchen Homosexuelle ihren Maennlichen Anteil (aufgrund fehlender Vaterliebe oder sowas) in sexueller Handlung mit anderen Maennern? Aber ich bin kein Psychologe.
    Ich kann dazu meinen Standpunkt nur dadurch Rechtfertigen, das ich glaube das es eine Handlung aus Trieb heraus ist und nichts mit Genen oder dergleichen zutun hat, wie manche Politiker erklaehren..


    Man sieht dieses Verhalten auch bei Meerschweinchen. Entnimmt man einer Gruppe Meerschweinchen die Weibchen, so bilden die Schweinchen auffrund ihres Sexuellen Verlangens Homosexualitaet aus, setzt man dann die Weibchen wieder in die Gruppe sind die Maenchen wieder Heterosexuell. Da man dies in der Natur beobachten kann, schliesse ich daraus, das dies ein Triebhaftes Verhalten iat. Da die Menschliche Psyche jedoch wesentlich komplexer ist als die der Meerschweinchen, liegen die Gruende vermutlich oft im innerseelischen Bereich, tief verwurzelt durch irgendwelche fehlenden Liebesbeduerfnisse in der fruehen Kindheit oder Pubertaet begruendet. Es waere sehr interressant darueber mal Psychologische Studien zu lesen.


    Jedoch vom Religioesen Standpunkt muss ich dieses Verhalten leider ablehnen. Ich habe nichts gegen Homosexuelle nur kann ich das Sexuelle Verhalten nicht tollerieren, da ich davon ausgehen muss, das es sich dabei um eine Verwirrung handelt, kann ich den Menschen nicht verurteilen. Es ist noch zu unerforscht oder es besteht kein Verlangen danach dieses Verhalten zu erforschen um betroffenen zu helfen offensichtlich. Heutzutage wird man ja gleich verurteilt, bloss wei man es ablehnt.


    Im Christentum ist das verboten und im Buddhismus sehen wir ganz klar das dies ein Verstoss gegen die 5 Gebote fuer Laien ist, naehmlich heisst es man soll kein Sexuelles Fehlverhalten begehen.
    Und Sexuelles fehlverhalten schliesst nicht nur Fremdgehen ein, sondern jegliches verhalten das wieder dem Zweck der Vermehrung dient.
    Wenn Sex nur genossen wird des Sexes wegen und nicht zum Zwecke der Vermehrung, so ist dies eben ein reines Triebausleben. Und da ist es egal mit was die Person ihren Trieb auslebt es ist eine abart des natuerlichen Sexualtriebes.


    Ich hoffe das diese Ansicht nun erklaert warum diese Verwarnung unberechtigt ist.
    Danke



    Anmerkung Moderator: Dieser Beitrag ist aus dem Thread "Unterschied mit und ohne Enthaltsamkeit?" verschoben worden

    • Offizieller Beitrag
    Sanshin:

    Wollte mal einen Zusatzeinwurf hier klaehren, da ich von einem Moderator eine Verwarnung bekommen habe wegen meiner Auesserung zu Homosexualitaet..
    Nun wuerde ich das gerne einmal abgeklaehrt wissen wie es um dieses Thema im Buddhismus steht.


    Nur mal wegen der Transparenz. Der Anlass war folgender Abschnitt:


    Sanshin:

    Ich glaube da liegt das Problem, weswegen einige Moenche gerade in der Kirche damit Probleme haben, weil sie eben nur Enthaltsam sind aber nichts tun um die Energietransformation anzuregen. Und dann werden die Schwul oder ergeilen sich auf Kinder oder sonst irgendwelche ekelhaften abartigkeiten. .


    Ich habe dir daraufhin eine Verwarnung folgenden Inhalts geschrieben:


      Im Thread "Unterschied mit und ohne Enthaltsamkeit" bezeichnest du Homosexualität als "abartig" und stellst Homosexuelle auf eine Stufe mit Kinderschändern. Damit verharmlost du Kinderschänder und beleidigst alle Homosexuellen.Weitere derartige menschenverachtende Äußerungen werden zu einer zunächst temporären Sperrung führen.


    Allerdings hat den Beitrag niemand gemeldet, weswegen ich auch nichts gelöscht habe. Möglicherweise war das auch nur einfach missverständlich fomuliert und du reihst Homosexualität nicht unter "ekelerregende Abartigkeiten" ein.


    Sanshin:

    Jedoch vom Religioesen Standpunkt muss ich dieses Verhalten leider ablehnen. Ich habe nichts gegen Homosexuelle nur kann ich das Sexuelle Verhalten nicht tollerieren, da ich davon ausgehen muss, das es sich dabei um eine Verwirrung handelt, kann ich den Menschen nicht verurteilen. Es ist noch zu unerforscht oder es besteht kein Verlangen danach dieses Verhalten zu erforschen um betroffenen zu helfen offensichtlich. Heutzutage wird man ja gleich verurteilt, bloss wei man es ablehnt.


    Wie ich dir geschreiben habe, ist das Problem nicht, dass du aus religiösen Gründen Homosexualität ablehnst. Sondern einerseits die Gleichsetzung mit Kinderschändern und zweitens der Gebrauch des Worte "abartig". Und es wurde weder jemand gesperrt noch etwas gelöscht sodnern lediglich eine Verwarnung ausgepersprochen. Und all dies ist auch nicht persönlich gemeint.

  • Du hast recht, ich habe nicht nachgedacht als ich die Worte benutzte die manch einen Betroffenen beleidigen koennten.


    Anmerkung Moderation: Dieser Beitrag wurde gemeldet, und ich schließe mich der Beurteilung des users an. Sich für eine Beleidung zu entschuldigen und in die Entschuldigung gleich eine neue Beleidigung einzubauen ist schon ein Kunststück. Habe die fortgesetzten Beleidigungen gelöscht - sie sind für das Verständnis der Diskussion unnötig. Jojo

  • Ich finde die Verwarnung völlig berechtigt.


    Du lebst doch in Deutschland. Auch wenn Dein Deutsch recht schlecht zu sein scheint, kannst Du Dich aber mal darüber schlau machen, was Homosexualität ist – Du schreibst z.B. nur über Männer und erwähnst die weibliche Homosexualität mit keinem Wort.

    Dann wüsstest Du nämlich, dass das eine ganz normale Variante der sexuellen und partnerschaftlichen Prägung ist. Sie tut niemandem weh – außer den Homosexuellen selber, wenn diese diskriminiert, verfolgt und getötet werden.
    Ich kenne keinen homosexuellen Menschen, der sich dafür entscheiden hat oder es ändern könnte. Im Tierreich ist diese Variante ebenso verbreitet wie beim Homo sapiens, und sie erfüllt wohl sogar einen arterhaltenden Zweck, ist also biologisch sinnvoll.
    Homosexualität macht nicht unglücklich. Unglücklich macht die Verfolgung und Diskriminierung von Homosexuellen.


    Besonders übel finde ich Deine Gleichsetzung von Homosexualität und Pädophilie. (Wobei auch das nur eine Prägung ist, für die man nichts kann, und für die man sich nicht entschieden hat. Ganz tragisch, weil diese Form der Sexualität nicht ausgelebt werden kann ohne anderen Menschen massiv zu schaden.)


    Homosexuellen muss nicht geholfen werden, weil sie nicht krank sind und Homosexualität kein Leid verursacht. Alles was man tun muss, ist sie in Ruhe zu lassen. Demjenigen muss geholfen werden, auch wenn ihm oft nicht zu helfen ist, der Menschen mit homosexueller Orientierung diskriminiert. Denn da steckt eigentlich der Wurm drin.


    Sowohl im Christentum als auch im Buddhismus ist man, außer in fundamentalistischen Gruppierungen, in weiten Teilen schon längst davon abgekommen Homosexualität zu verurteilen. Denn diese Vorurteile stammen aus patriarchalen Vorzeiten, die wir hoffentlich bald endgültig hinter uns haben.


    Deine Ansicht über Homosexualität, die mit der realen Situation der Homosexuellen nichts zu tun hat, ist die Ursache für viel Leid, für Ausgrenzung, Ablehnung, Diskriminierung und Gewalt. Deshalb finde ich es richtig, dass diese hetzerischen Äußerungen abgemahnt werden.





    Hier ein paar leicht aufbereitete Artikel zum Thema:
    http://www.huffingtonpost.de/search?q=Homosexualität&s_it=aolde-huffpo-V1

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:


    Deine Ansicht über Homosexualität, die mit der realen Situation der Homosexuellen nichts zu tun hat, ist die Ursache für viel Leid, für Ausgrenzung, Ablehnung, Diskriminierung und Gewalt. Deshalb finde ich es richtig, dass diese hetzerischen Äußerungen abgemahnt werden.


    Danke, Doris. Die Beiträge dieses offenbar schwer unterbeschäftigten jungen Mannes haben mich erst ein wenig belustigt, gingen mir dann allmählich auf die Nerven - aber nun wird's immer unerträglicher bei dem menschenverachtenden Gedankengut, das da immer mehr zum Vorschein kommt.

  • Ich stelle mir unter Sanshin eine Frau vor. Wie auch immer.


    Wenn ich könnte, würde ich aber auch void verwarnen. Während Sanshin von Leuten schrieb, die "geil auf Kinder sind" (und diese mit Schwulen in einem Atemzug nannte, was ich ebenfalls kritisierte), verschärfte void das zu "Kinderschändern". Das ist aber nicht das Gleiche (da Gedanke nicht gleich Tat), und Letzteres ist eigentlich ein Hetzwort, das gern in der rechten Szene benutzt wird (es gibt z.B. Sticker an Neonazi-Autos mit der Aufschrift "Todesstrafe für Kinderschänder").


    Ich möchte da nicht missverstanden werden. Mich störte, dass Sanshin die diversen sexuellen Neigungen als "eklig" bezeichnet hat und sie nicht differenzierte. Ich bin nicht der Meinung, dass an sich die sexuelle Orientierungen gegeneinander ausgespielt werden sollten. Insofern ist Heterosexualität nicht normaler als Homosexualität, aber Homosexualität auch nicht normaler als Pädophilie (was in etwa "geil sein auf Kinder" entspräche) - es sei denn, man geht rein nach Statistiken und Prozentzahlen vor. Und auch wenn der Volksmund das mit Unterstützung von void hier anders äußert. Ich hatte dazu ja schon geschrieben, ich glaube, dass die sexuelle Orientierung recht früh festliegt. Auch die Homosexualität hatte vor einigen Dekaden noch den Status, den heute im von den USA festgelegten Klassifizierungssystem sexueller Störungen die Pädophilie hat. Das sollte man nicht vergessen. Unsere Toleranz gegenüber der Homosexualität ist relativ jungen Datums.


    Bei dieser Gelegenheit kann ich etwas nachtragen. Neulich schrieb ich hier irgendwo, dass mich zunehmend die Schönheit mancher Transsexuellen fasziniert. Kürzlich war ich mit einer im Bett, eine Masseuse. Sie nahm Hormone, hatte Brüste, aber noch ihren Penis, und es war interessant zu sehen, dass ihr Ejakulat fast so flüssig wie Wasser war, also nicht so klebrig wie das eines gewöhnlichen Mannes. Ihre ganze Empfindsamkeit wirkte jedoch sehr weiblich auf mich. Sie war extrem empfänglich und hatte gleich klar gemacht, dass sie es nur langsam und romantisch, mit viel Küssen und Petting machen wollte.


    Womit wir den eigentlich wunden Punkt im Buddhismus angesprochen hätten: Transsexuelle werden im Vinaya ausgegrenzt. Das allein wäre Grund genug, ihn heftig zu kritisieren.

    Einmal editiert, zuletzt von diamant ()

    • Offizieller Beitrag
    diamant:

    Wenn ich könnte, würde ich aber auch void verwarnen. Während Sanshin von Leuten schrieb, die "geil auf Kinder sind" (und diese mit Schwulen in einem Atemzug nannte, was ich ebenfalls kritisierte), verschärfte void das zu "Kinderschändern". Das ist aber nicht das Gleiche (da Gedanke nicht gleich Tat), und Letzteres ist eigentlich ein Hetzwort, das gern in der rechten Szene benutzt wird (es gibt z.B. Sticker an Neonazi-Autos mit der Aufschrift "Todesstrafe für Kinderschänder").


    Das hast vollkommen recht, das ist kein sachliches Wort sondern ein Kampfbegriff. Ich verwarne mich mal, das nicht mehr zu benutzten! Es ist auch von daher vollkommen daneben, da es nicht die Opfer in den Mittlepunkt rückt, sondern die dadurch erzeugte "Schande". Es basiert also auf einem reichlich bescheuerten Vorstellung von Ehre.