Die Geschichte vom Elefanten Saddanta mal anders

  • Hallo,


    ich habe einmal diese Geschichte vom Elefanten Saddanta gelesen (*). Sie bezieht sich in dieser Form (**) wohl auf den Amitabha-Buddhismus. Meine Frage ist wie sie im Theravada-Buddhismus zu Ende gehen würde. Die Geschichte geht kurz zusammengefasst so:


    Ein weißer Elefant namens Saddanta mit 6 Stoßzähnen (daher der Name) wird von einem Wilderer getötet. Im Sterben liegend fragt der Elefant den Wilderer warum er dies getan habe. Dieser gesteht, dass er es aus Profitgier getan habe um die 6 Stoßzähne zu verkaufen. Der Elefant schlägt die Stoßzähne hierauf gegen einen Baum, so dass sie abbrechen und übergibt sie dem Wilderer mit den Worten: "Mit diesem Opfer habe ich meine Übung der Buddhaschaft abgeschlossen und werde im Reinen Land wiedergeboren (Reines Land --> Amitabha-Buddhismus). Wenn ich zu einem Buddha werde, werde ich dir helfen dich von deinen 3 giftigen Pfeilen bestehend aus Gier, Wut und Verblendung zu befreien.".


    Ich frage mich jetzt wie der Elefant handeln würde, wenn er sich nach der ursprünglichen Lehre Buddhas richtet würde. Vielleicht könnte mir jemand sagen, was von meinen Gedankengängen zu halten ist:


    Der Elefant legt sich hin zum Sterben. Er sieht ein, einen schönen Tod haben zu wollen eine Täuschung ist und akzeptiert dieses bittere Ende. Er wird sich gewahr, dass er mit seinem Karma viele andere Billiardkugeln in seinem Leben angestoßen hat. Die eigene Billardkugel hört nun auf zu rollen.


    Nach meinen Kenntnisstand über Therava-Buddhismus kommt nicht mehr viel hinzu. Oder wie würdet ihr diese Geschichte im Sinne des Therava-Buddhismus zu Ende erzählen?


    Vielen Dank, Oliver


    (*) http://www.e4thai.com/e4e/images/pdf/th ... buddha.pdf ab S.137
    (**) Diese Geschichte stammt aus vor-buddhistischer Zeit und sie gibt es in verschiedenen Formen, siehe http://titus.uni-frankfurt.de/didact/idg/toch/tochretro.pdf

  • Zitat

    Der Elefant schlägt die Stoßzähne hierauf gegen einen Baum, so dass sie abbrechen und übergibt sie dem Wilderer mit den Worten: "Mit diesem Opfer habe ich meine Übung der Buddhaschaft abgeschlossen und werde im Reinen Land wiedergeboren. Wenn ich zu einem Buddha werde, werde ich dir helfen dich von deinen 3 giftigen Pfeilen bestehend aus Gier, Wut und Verblendung zu befreien.".


    Nun ja, mein Thema hat wohl wirklich Interesse gefunden. Mir sind inzwischen zu dem Thema Einfälle gekommen. Die Stoßzähne abzuschlagen und dem Wilderer zu geben hat eigentlich keinen Nutzen. Er hat seine schlechte Tat schon eingesehen und sie tut ihm leid. Die Stoßzähne zu dem König zu bringen, der darauf ein Preisgeld ausgesetzt hat, erzeugt nur weiteres schlechtes Karma. Eigentlich ist es das Sinnvollste dem Wilderer zu vergeben und sich auf ein friedvolles Sterben vorzubereiten. Mehr ist nicht wirklich zu tun. Wie seht ihr das?


    Gruß, Oliver

  • Die Tat das Elefanten ist nicht hilfreich weder für ihn noch für andere.
    Der Wilderer ist befreit von seiner Gier, jedenfalls derzeit, der Elefant verzeiht ihm nicht sondern beschämt ihn noch mit seiner "Gabe".
    Außerdem gibt der Elefant an das er im Reinen Land wiedergeboren wird um dort zum Buddha gewandelt wiedergeboren zu werden damit er dem Wilderer die drei Pfeile entfernen kann.......?!?!?


    Den Balken im Auge eures Nächsten seht ihr doch den Splitter in eurem nicht.

  • Danke für die Bestätigung, Ellviral. Eigentlich war das nicht so schwer. Aber mich hat die Geschichte so berührt, dass sie mich lange gedanklich emotional eingeschlossen hat. Ich bin froh da wieder draußen zu sein ;-).


    Gruß, Oliver

  • OlliP:

    Danke für die Bestätigung, Ellviral. Eigentlich war das nicht so schwer. Aber mich hat die Geschichte so berührt, dass sie mich lange gedanklich emotional eingeschlossen hat. Ich bin froh da wieder draußen zu sein ;-).


    Gruß, Oliver

    Gut Menschen, Elefanten können riesige Hindernisse sein wenn etwas jetzt zu tun ist das diesen scheinbar widerspricht.