In einem anderen Thread hat Florian/Buddhaghosa geschrieben, er erachte den Pali-Kanon als geschlossenes System, innerhalb dessen die Antworten auf seine buddhistischen Fragen zu finden sein müssen.
1)
Der historische Buddha hat ja aber nicht den Pali-Kanon gelehrt, sondern Belehrungen an diverse Zuhörer erteilt. Erst in der Nachfolge wurde daraus ein Kanon erarbeitet. Warum also schon von einer offensichtlich falschen Voraussetzung ausgehen, wenn man sich mit der Buddha-Lehre beschäftigt?
2)
Was haben Aristoteles oder Wissenschaftstheorie mit der Buddha-Lehre zu tun? Die Lehren des Pali-Kanon machen Annahmen, die sie teilweise begründen; aber nicht voraussetzungsfrei beweisen. Eine Frage ist die Endlichkeit oder Unendlichkeit der Welt, welche relevant ist für ein Denken, welches karma und Wiedergeburt über eine unbegrenzte Anzahl von Leben annimmt. Wenn die Welt aber einen Anfang hat, und/oder ein Ende, wird damit ganz direkt eine solche Annahme in Frage gestellt. Insofern macht es meiner Meinung nach auf jeden Fall Sinn, den Bezugsrahmen offen zu halten.