Buddhismus und Daoismus

  • Taoism.net


    wäre eine gute Quelle. Ansonsten wirst du leider nicht viel finden, zumindest auf deutscher Sprache.


    Allegemein hat der Daoismus sehr viel gemeinsam mit dem Zen Buddhismus. Das Studium beider Pfade ist
    von großem Nutzen meiner Meinung nach.



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    Habe im Nachbarthread einen Link gesetzt:


    http://www.sacred-texts.com/tao/



    Ansonsten beschreibt m.E. Möller ("In der Mitte des Kreises") Parallelen und Unterschiede zwischen Buddhismus und Daoismus recht anschaulich.



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  • Die englischsprachige Wikipedia gibt ziemlich gute Zusammenfasungen. Daoismus bietet gute Praktiken, ist aber dahingehend elitär, daß man für die korrekten "höheren" Praktiken einen qualizierten Lehrer/Meister benötigt. Mit der "Kulturrevolution" hat sich in dieser Richtung aber vieles "erledigt", und was man heutzutage in China findet kann man zu einem großen (dem größten) Teil nicht ernst nehmen. Manche chinesische Meister haben daoistische Kultivation als Grundübung praktiziert, da man so eine solide Basis für buddhistische Meditation erhält.
    Und ein wichtiges Caveat: Wie Buddhismus ist auch Daoismus in Asien eine Religion, keine philosophische Richtung.

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    Die Übergänge zwischen religiösem ("Tao-chiao", "Daojiao") und philosophischem ("Tao-chia", "Daojia") Daoismus sind fließend.



    http://de.wikipedia.org/wiki/D…_Philosophie_und_Religion



    Zhang Daoling, dem seinem eigenen Bekunden nach im Jahre 142 n.Chr. (!) Laozi (Lao-Tse) in einer göttlichen Vision persönlich erschienen war, machte aus demselben eine Art Schöpfergott. Damit hat er den Grundstein für eine religiöse und kirchliche Ausrichtung der Lehren Laozis und Zhuangzis gelegt. Es erinnert ein wenig an Saulus' Erscheinung von Christus, die ihn in den "Kirchengründer" Paulus verwandelte.



    Aber nicht jeder muss ja den Übergang der Schriften des Daodejing oder des Zhuangzi zu Bibelstatus oder von Laozi zu einem Gott mitmachen. ;)


    Insofern ist eine Unterscheidung zwischen philosophischem und religiösem Daoismus schon sinnvoll.



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  • Tso Wang:

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    Insofern ist eine Unterscheidung zwischen philosophischem und religiösem Daoismus schon sinnvoll.


    Für mich nicht. Diese Unterscheidung ist auch eine rein "westliche" Konstruktion und geht an der Wirklichkeit vorbei. Die Theorie ist das notwendige Fundament für die Praxis. Nur Theorie ist allerdings das, was "Westler" gern machen - geistige Masturbation. Da läuft man nicht Gefahr, daß es funktionieren könnte.


    Lao Zi ist im Daoismus kein Gott im christlichen Sinn, und schon gar kein Schöpfergott. Als einer der "Drei Reinen" hat er eine entsprechende Postion in den himmlischen Bereichen, aber die Spitze der Götter bildet der Jadekaiser mit seinem Hof.

  • Bakeneko:
    Tso Wang:

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    Insofern ist eine Unterscheidung zwischen philosophischem und religiösem Daoismus schon sinnvoll.


    Für mich nicht. Diese Unterscheidung ist auch eine rein "westliche" Konstruktion und geht an der Wirklichkeit vorbei.


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    Das wären historisch völlig neue Informationen. Die Quelle würde mich interessieren. Nach meinen Informationen wurde der Begriff Tao-chia zum ersten mal während der Han-Dynastie verwendet. Dieser philosophische Daoismus enthielt eine starke politische Komponente. Unter Kaiser Wu-Ti, der den Konfuzianismus zur Staatsreligion erhob, verlor das Tao-chia an Einfluß und erfuhr später im sog. Neo-Daoismus eine Art Wiederbelebung, bevor er dann mit dem Konfuzianismus verschmolz.


    Nicht nur "Westler" machen diese Unterscheidung.




    Zitat

    Die Theorie ist das notwendige Fundament für die Praxis.



    Ja, das steht z.T. auch in dem Link, den ich gepostet habe.




    Zitat

    Nur Theorie ist allerdings das, was "Westler" gern machen - geistige Masturbation. Da läuft man nicht Gefahr, daß es funktionieren könnte.



    Hmmm. "Westler" hier, "Ostler" dort. Besser, schlechter. Ich habe schon recht viele "verkopfte" Praktiker, aber auch genauso "gefühlvolle" Theoretiker getroffen. Eine künstliche Polarisierung bzw. Gegensatzpaarung zwischen "Westlern" und "Ostlern" aufzubauen, hilft m.E. noch weniger weiter. Zu welchem Zweck auch? Was sollte damit auch untermauert werden?




    Zitat

    Lao Zi ist im Daoismus kein Gott im christlichen Sinn, und schon gar kein Schöpfergott.



    Sag das Zhang Daoling, :lol: . Und genau deshalb macht es für mich schon Sinn, zwischen beiden (Tao-chia, Tao-chiao) zu unterscheiden, weil ich Laozi - ebenso wie offenbar Du - nicht für einen Gott halte.




    Zitat

    Als einer der "Drei Reinen" hat er eine entsprechende Postion in den himmlischen Bereichen, aber die Spitze der Götter bildet der Jadekaiser mit seinem Hof.



    Naja, ich denke, Du meinst eher die "Lehre des Laozi" (Lao Chün) als ihn persönlich. Diese "Lehre des Laozi" neben der "Verkörperung der ersten Ursache" (Yü Huang, der Jadekaiser) und der "Verkörperung von Yin und Yang" (Ling Pao), repräsentieren die "Drei Reinen". Eine Art Puppentheater für ein tieferes Muster, das die "wahre" Trinität verbirgt: Ching, Ch'i und Shen.



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  • Hallo,


    Tso Wang:
    Bakeneko:

    Für mich nicht. Diese Unterscheidung ist auch eine rein "westliche" Konstruktion und geht an der Wirklichkeit vorbei.


    Das wären historisch völlig neue Informationen. Die Quelle würde mich interessieren.


    schau mal in Isabelle Robinets 'Geschichte des Daoismus'.


    Gruß
    Florian

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    Stellt sie dort in Abrede, daß "Tao-chia" (bzw. "Tao-chiao") ein ursprünglich chinesischer Ausdruck ist ? Meiner Kenntnis nach entstammen diese Unterscheidungen aus der Han-Dynastie. Daß diese Ausdrücke in der modernen Philosophie wieder aufgegriffen wurden, nachdem eine Art Synkretismus der verschiedenen daoistischen und konfuzianischen Strömungen stattgefunden hat, ändert m.E. nichts daran, daß sie keine "westlichen Erfindungen" sind, sondern im Chinesischen ihren Ursprung haben.


    Ob sie für den einen oder anderen Sinn machen, ist dann eine andere Frage. Ich denke, jeder ist selbst in der Lage, Zusammenhänge und Unterschiede herauszuarbeiten, ohne die Deutungshoheit anderen zu überlassen. "Nur Chinesen verstehen China". "Nur Sinologen verstehen China". G. Wohlfart bemerkte recht bissig:


    "Die akademischen Reviere sind abgesteckt. Wehe dem, der auf fremdem Terrain wildert!"



    http://www.guenter-wohlfart.de…osophische%20Daoismus.pdf



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  • Buddhaghosa:

    schau mal in Isabelle Robinets 'Geschichte des Daoismus'.


    Gruß
    Florian


    Aktueller ist: R. Kirkland, Taoism: The Enduring Tradition, Routledge 2004. Das Forschungsroblem wird bereits auf Seite 1 ff behandelt.


    Aber gefragt waren ja Quellen. Also vor allem Schriften des Dao Zhang. Zum Beispiel Zhong Lu Chuang Dao Ji (Zhong and Lu deliver the Dao series).


  • Wohlfahrt ist kein gut gewähltes Beispiel, da er im Grunde über die Rezeption arbeitet (so weit mir das richtig in Erinnerung ist). Und die Rezeption des 19. Jh. ist das Problem dabei. Dychotomien wie "philosophischer Daoismus" und "religiöser Daoismus" ergeben im "westlichen" Geist nach der Aufklärung(!) - und die entsprechende philosophische Wende ist ein wesentliches Merkmal des "westlichen"- eine vorgebliche klare Trennung von "Philosophie" und "Religion". Und diese klare Trennung hat es in China nicht gegeben. So existiert kein rein philosophischer Daoismus, der eine von der Umwelt getrennte Kosmologie entwirft, die mit den Lebenswelten der Menschen wenig bis nichts zu tun hat. Daoismus war seit jeher praktisch ausgerichtet. "Religiöser Daoismus" ist auch ein Begriff der falsche Assoziationen weckt, da es sich dabei vorrangig um einen institutionalisierten Daoismus handelt, der versucht eine feste Struktur und Orthodoxie herzustellen. Wobei selbst Daoismus nicht korrekt ist, da es im Grunde Daoismen sind, die sich über die Zeit dynamisch gewandelt haben. Ob die Begriffe so existieren ist dabei irrelevant, da sie in ihrer Übersetzung mit anderen Bedeutungsinhalten und Assoziationen aufgeladen werden.

  • Tso Wang:
    Zitat

    Lao Zi ist im Daoismus kein Gott im christlichen Sinn, und schon gar kein Schöpfergott.



    Sag das Zhang Daoling, :lol: . Und genau deshalb macht es für mich schon Sinn, zwischen beiden (Tao-chia, Tao-chiao) zu unterscheiden, weil ich Laozi - ebenso wie offenbar Du - nicht für einen Gott halte.


    Zhang Daoling wäre für mich nur wichtig, wenn ich Zheng Yi angehören würde. Ich bezweifel auch stark, daß, sollte die entsprechdne Hagiographie zutreffen, Zhang Lao Zi als Gott in einem christlichen Sinn agesehen hätte, wovon du deiner Antwort nach zu urteilen, ja ausgehst. Und ein methodologisches Problem deinerseits ist, daß du einmal auf Historizität pochst und zum anderen Hagiographien wörtlich nimmst. Taishang Laojun ist nicht notwendigerweise ein Shen, sondern kann auch als Xian gesehen werden. Oder im Kontext der Ahnenverehrung. Oder man kann es auch einfach für Unsinn halten. Im Fall Zhangs (wenn die Hagiographie stimmt) halte ich die Indetifikations als generellen Shen für am wahrscheinlichsten.




    Zitat


    Naja, ich denke, Du meinst eher die "Lehre des Laozi" (Lao Chün) als ihn persönlich. Diese "Lehre des Laozi" neben der "Verkörperung der ersten Ursache" (Yü Huang, der Jadekaiser) und der "Verkörperung von Yin und Yang" (Ling Pao), repräsentieren die "Drei Reinen". Eine Art Puppentheater für ein tieferes Muster, das die "wahre" Trinität verbirgt: Ching, Ch'i und Shen.


    Nein, das ist schon Taishang Laojun - wobei der Einfluß buddhistischen Gedankenguts bzw. die Reaktion darauf mMn. nicht unterschätzt werden sollte. Da hat man dann eine daoistische Buddha, Dharma, Sangha Entsprechung in den "Drei Reinen".




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    Wir kommen uns näher. Das freut mich :)



    Verortete Begrifflichkeiten sind oftmals der Grund für Mißverständnisse. Wolfart mag vielleicht kein autorisierter Exeget sein, aber ich mag seine Art. Spielerischer geht Alan Watts mit dem Thema um.



    Obwohl es im alten China keine klare Trennung zwischen Philosophie und Religion gab (man stelle sich nur mal vor, es gäbe nur den Begriff "Dao-Wissen", aber keine Unterkategorien), sind sich die Altvorderen immer der Unterschiede bewußt gewesen. Sie haben sie nur nicht herausgekehrt. Ich denke Laozi oder Zhuangzi hätten diverse Fragezeichen auf ihrer Stirn getragen, wenn ihre Lehren mit den alchimistischen Praktiken und sexuellen Techniken einiger "Unsterblichkeitsschulen" des Tao-chiao gleichgesetzt worden wären (wie sie z.B. Thomas Cleary in "Taoistische Praxis" oder John Blofeld in "Taoismus-Die Suche nach Unsterblichkeit" beschreiben).



    Klar ist die "Praxis"oftmals auf die "Nichtunterscheidung" und die "Leere" ausgerichtet. Aber wie sagte der chinesische Zen(Ch'an)-Meister Wu-men ("Hui-k'ai", "Mumon Ekai") in seinem Nachwort im Mumonkan (vor seinen berüchtigten "Warnungen") so schön:



    "Es ist leicht den Geist der Leere zu erfahren, aber die Weisheit der Unterscheidung ist schwer zu erreichen." ;)



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  • Bakeneko:
    Tso Wang:

    Sag das Zhang Daoling, :lol: . Und genau deshalb macht es für mich schon Sinn, zwischen beiden (Tao-chia, Tao-chiao) zu unterscheiden, weil ich Laozi - ebenso wie offenbar Du - nicht für einen Gott halte.


    Zhang Daoling wäre für mich nur wichtig, wenn ich Zheng Yi angehören würde. Ich bezweifel auch stark, daß, sollte die entsprechdne Hagiographie zutreffen, Zhang Lao Zi als Gott in einem christlichen Sinn agesehen hätte, wovon du deiner Antwort nach zu urteilen, ja ausgehst....


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    Habe ich das wirklich getan ? Ich dachte, ich hätte eine historische Ähnlichkeit, aber keine Gleichsetzung beschrieben.


    "Es erinnert ein wenig an....." http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=1&t=12919#p251917



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  • Hallo Frank,


    Frank1:

    Da steht "True Tao Home Page". Gibt es auch eine falsches TAO (oder seine Auslegung)?
    Hat das etwas mit den anderen Beiträgen zu tun, der Unterscheidung zwischen philosophosischen Daoismus des Westen und religiösen Daoismus des Osten?


    mit deiner Buddhaland-Erfahrung kannst du sicherlich darauf schliessen, woher dieses "wahre" kommt. So wir hier auf dem Buddhaland Dutzende den einen wahren Buddhismus vertreten - ohne sich jedoch untereinander einig zu sein - so ist es bei den Daoisten natürlich auch. Die sind auch nicht besser. Da der Daoismus jedoch in Deutschland keine Strukturen hat und von seinen wichtigen Werken wenig ins Deutsche aber auch Englische übersetzt ist, ist er einfacher manipulierbar.


    Daoismus und Zen sind sich in mehreren Punkten ähnlich. Welche Einflussrichtung hier vorherrscht und inwieweit es Rückkopplungsschleifen gegeben hat, ist ein interessantes Thema. Vielleicht gründen die Ähnlichkeiten zum guten Teil auch einfach darin, dass beide Richtungen eben Chinesisch sprechen. Und Zen nicht mehr groß versucht, das Sanskrit ins Chinesische rüberzubringen. Am Ende ist vieles eventuell nur bedingt durch die gleiche Ausdrucksweise? Dass dahinter nicht unbedingt auch die gleichen Gedanken stehen, kennen wir wohl alle.


    Gruß
    Florian

  • Eine Zusammenfassung des Daoismus von Zhuangzi und Laotse hab ich hier gefunden, vor allem in Kontrast mit anderen
    Lehren wird die innere "Haltung" und Natürlichkeit der Lehre des Unaussprechbaren Weges Dao aufgezeigt.


    Leider etwas kurz, hat aber weiterführende Quellen:


    http://www.maschinenherz.com

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man etwas in andere Sprache und eine andere Mentalität übersetzt, dann hat man manchmal ganz neue Metaphern und Konzepte zur Verfügung.


    Ein Punkt in dem sich China und Indien unterscheiden ist ja die Sprache. Die "buddhistischen" Sprachen Indiens (Sankrit, Ppali ..) entstammen ja wie die meisten europäischen Sprachen der indogermanischen Sprachfamilie. Wie auch im Latein, kann man da wunderbar vetrackte Schachtelsätze bilden, in denen sich herrrlich philsophieren lässt. Das Chinesische hat dagegen wenig Grammatik. Ich habe gehört, dass diese Sprache sehr für die Dichtung geeignet ist, da man darin sehr viel andeuten kann.


    Ein andere Punkt in dem sich Inder und Chinesen unterscheiden ist das Verhältnis zur Natur. Buddhas Vorfahren waren arische Hirten, die einige hundert Jahre früher in Indien eingefallen waren. Als eingewanderte Eroberer waren sie natürlich nicht "bodenständig" sondern versuchten im Gegenteil eine Distanz zwischen sich und das Land zu bringen. Gerade das Kastenwesen war eine Weise um das die Ordnung aufrecht zu erhalten und "verunreinigende" Vermischung zu minimieren. Ganz unten standen die einhemischen Bauern, die den Boden bestellten, während die Landbestitzer (die freien Bauern) und die Krieger schon etwas edler waren. Und ganz edel waren die Brachmanen, die ganz entfernt von der körperlichen Arbeit nur geistig wirkten.


    In gewisser Weise war Buddhas Weg vom Prinzen zum Bettler etwas, was konträr zu diesen Werten verlief. Schon die Yogis denen er sich anschoss waren ja eben nicht Brachmanen, sondern Teil eines Traditionstranges, der von den Einheimischen kam. Während man die gleichzeitig enstehende Atman Lehre noch so lesen konnte, als ging es darum, ein in der matriellen Welt gefangenen Seelenfunken aus deren Klauen zu befreien, ist es bei Buddha das ach so tolle, geistige "Ich" das das Problem ist. Und es geht darum, dieses wieder ins einer Bedingtheit zu sehen.


    Also das wir nicht in einer Welt leben, in der alles von oben nach unten wirkt, und die Brachmanen durch ihren Segen die Ernte erzeugen, sondern in der zunachst alles von unten ausgeht. Die Elemnte wirken zusammen, so dass der Weizen wächst, die Bauern diesen Ernten können, die Bäcker Brot backen und die Brachmanen ein feines Leben haben.


    Im Gegensatz zu den Indern hatten die Chinesen ein viel innigeres Verhältnis zur Natur und ihren Kreisläufen im großen und im kleinen. Also wie Wetter, Gesellschaft, Pflanzen und Tierwelt und der menschlichen Körper ähnliche Zustände von Gleichgewicht und Ungleichgewicht herrschen können und wie man die Harmonie wieder herstellt.


    Von daher war die chinesische Denkweise sehr gut geeignet, um das buddhitische Enstehen in Abhängigkeit in einer Sprache des natürlichen, spontane Fliesssenden dazustellen.

  • Hallo,


    Frank1:

    Also kann man sagen, dass Buddha ein Arier war...


    nein, das kann man so nicht mit Bestimmtheit sagen.


    Gruß
    Florian


  • Genau.
    Die Terai-Region zwischen Indien und Nepal wurde auch von "mongoliden" Stämmen besiedelt. Die immer noch dort ansässigen Tharu sind von zumindest teilweiser "mongolider" Herkunft. In Nepal wird diese Sicht (Buddha als "mongolider" Nepali) übrigens offiziell bevorzugt. Und eine (teilweise) "kaukasische" Abstammung ist auch möglich.
    http://historum.com/asian-hist…ce-shakyamuni-buddha.html

  • Axel Benz:
    Bakeneko:

    Und eine (teilweise) "kaukasische" Abstammung ist auch möglich.
    http://historum.com/asian-hist…ce-shakyamuni-buddha.html


    'Caucasian' (bzw. 'caucasoid' wie in dem Artikel) bedeutet nicht 'kaukasisch', sondern meint im amerikanischen Englisch in aller Regel 'weiß'.


    Ja, das ist ein Übersetzungsschnitzer meinerseits (wobei ich diese Übersetzung in anderen Zusammenhängen so im Gedächtnis hatte). Der "gewöhnliche" Sprachgebrauch ist aber meiner Ansicht nach in diesem Fall unerheblich, da es um (vermeintliche) Rassen geht. Das hiesige Pendant zu "caucasian race" (http://en.wikipedia.org/wiki/Caucasoid ) sind die "Europiden" (http://de.wikipedia.org/wiki/Europide). Dabei geht es aber nur sekundär um die Hautfarbe sondern eher um den Knochenbau und daraus resultierende Merkmale.
    Wie auch immer: Bei der"caucasoid"-These wird eine Siedlung (oder "Eroberung") skythischer Stämme vermutet, die sich ebenfalls lokal vermischt hätten. Ist auch irgendwo mit in dem obigen Link zum Thema erwähnt.

  • Frank1:

    Ich denke jeder hätte gerne so einen großen Geist für seine Rasse geclaimt. Aber dies bringt in Wirklichkeit nicht weiter.
    Wenn Ihr noch interessante Sachen habt, rückt bitte damit raus :lol:


    Nun, es gibt ja in den jeweiligen Regionen die passenden Adaptionen - ob nun als "echter" Inder, Chinese oder was auch immer. Peripher scheint es interessant zu sein, historisch ist es das vielleicht auch (wenn wohl auch unmöglich nach der langen Zeit noch eindeutig zu klären) - aber praktisch bringt es einen tatsächlich nicht weiter.

    • Offizieller Beitrag
    Frank1:

    Ich denke es ist besser wenn die Frage der Rasse von Buddha besser nicht geklärt wird, da sie eine Rasse vielleicht erheben würde, aber andere Rassen dann eher davon abgrenzen würde und von dem eigentlichen Kern, nämlich seiner Lehre wegführen würde. Abgesehen davon, wenn dies nicht eindeutig wäre, von den sich daraus ergebenden Streitigkeiten.


    Ich habe in keinster Weise von Rasse gesprochen. Die Arier (Aryas) waren ein zentralasiatischen Hirtenvolk, das im 3. Jahrtausend v. Christi nach Indien kam. Weil auch die Germanen indoggermanische Sprachen sprechen, kam man im 19.jahrhundert auf die Idee, eine "arische Rasse" zu erfinden. Der Rassebegriff selbst ist schon sehr dubios und ideologisch, das man diesen Begriff überhaupt überhaupt nicht auf Menschen anwendet. Ideen von Rasse dienen nur dazu, Machtverhältnisse zu legitimieren.


    Und es ist ja auch nicht so, dass die "Arya" wirklich die "Edlen" waren als die sie sich sahen. Man kann sie auch als Stämme von barbarischen Viehirten und Analphabeten aus der Steppe ansehen, die in das hochentwickelte Indien einfielen - dem Erben der jahrtausendealte dravidische Industalkultur. So wie die Goten die ins römische Reich einfielen, sich selbst als stolze Recken sahen, während sie für die dortige Bevölkerung eine ziemliche Landplage waren.


    Der wichtige Punkt hier ist doch überhaupt nicht sowas wie Abstammung sondern die Struktur der Gesellschaft in der Buddha aufwuchs. Und die ist wichtig um die Frage zu klären, was dadurch beim Übergang einen anderen /den chinesischen Kulturbereich geschah. Und warum dadruch auf einem "Natur" Metaphern in den Dharma kamen, die es in Indien so nicht geben konnte. Weil die Inder ein ganz anderes Naturverständnis hatten.


    Weil der Daosimus stark mit dem Naturverständnis der Chinesen zusammenhängt, ist das alles wichtig um die Frage, "wie hängen Buddhismus und Daoismus zusammen" zu antworten.

  • void:

    Weil der Daosimus stark mit dem Naturverständnis der Chinesen zusammenhängt, ist das alles wichtig um die Frage, "wie hängen Buddhismus und Daoismus zusammen" zu antworten.


    Ich glaube nicht, das der Buddha diese Frage für
    wichtig gehalten hätte noch das seine Lehre sie
    jemals für wichtig erachtet hätte - im Gegenteil.

  • Ich schlag mich mal eher auf die eine dann wieder auf die andere Seite.


    Beide sind meditative Wege die auf Harmonie und eine Zusammenhängende organische Welt setzen in denen es eigentlich kein Unabhängiges Selbst gibt.


    Wo ich den nach bisherigem Kenntnisstand den Daoismus passender finde ist:


    Akzeptanz von Leben und Sterben, Positive Lebens- und Welteinstellung wie "alles Leben genießt";


    Moral ist relativer Natur und wird erst nach Moralverfall oder abnehmendem Respekt gebraucht, der Zweck der Moral steht
    über der Moralregel.


    Es gibt im Grunde nichts zu "erreichen", man ist von der Natur und geht wieder in sie ein. Natur und Körper sind eins, es gibt daher kein völliges Nichtsein und kein absolutes Sein.
    Es gibt niemanden der seiner Natur oder einem Samsara oder eben der Welt entkommen kann / sollte.


    Keine individuelle Wiedergeburt wie im Buddhismus. Da das Leben gegenwärtig aus den Umweltbedingungen gesetzt ist und nicht aus einzelnen unabhängigen Taten, die je nach moralischen Meinungen und Absichten anders wirken sollen.


    Erkenntnis: Moralvorstellungen sind menschgemacht.
    Kein Mönchsleben notwendig.


    Mittlerer Weg zwischen Genuss und Askese.


    Tiere gelten nicht als Minderwertig und karmisch schlecht sondern erscheinen wo das Leben genossen werden kann ( Nahrung) auf dem Mond gibts daher kein Leben, da ist quasie räumliches Nirwana, ein asketischer Traum... Natürlich leidet auf dem Mond auch niemand.


    Vereinbar mit derzeitigem wissenschaftlichen Stand und Evolution, ob es um Polarität geht, Moral (bei der Vielfalt der Lebensform glaube ich nicht an tierisches Karma z. B. von Würmern welches eine Wiedergeburt aus vielfältigsten möglichen Wesen wählt oder das Karma meiner Körperzellen ), Kosmus, Materie / Anti-materie.


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    Wo ich den nach bisherigem Kenntnisstand den Buddhismus passender finde ist:


    Entwicklung wird befürwortet, Übungen um seine Persönlichkeit heilsam schulen zu können,


    Detailliertere Meditationsanweisungen und Schulungen.


    Geht tief in Leidenserfahrungen und deren Auflösung.
    Kann nicht so leicht falsch verstanden werden wie ein manchmal schwammig und bildlich intuitiver Lehrsatz aus dem Daoismus.


    Kein Missverständnis von Dualismus, wie die Behauptung je guter etwas wird, desto schlechter muss etwas anderes werden
    Stichwort "Nullsummenspiel"
    das mag ich nicht.


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    Ich dachte daher, dass ZEN mir da ein ausgewogener Weg ist, daher erkundige ich zur Zeit diesen Weg.

    Nibbana:..Befreit von der Zuordnung durch Form, Vaccha, ist der Tathagata tief, grenzenlos, hart auszuloten, wie die See. 'Wiedererscheinen', ist nicht anwendbar. 'Nicht wiedererscheinen',ist nicht anwendbar... MN72 (http://zugangzureinsicht.org/)